Sport

Die Gründe für die Spannung im heimischen Handball

"Die spannendste Meisterschaft aller Zeiten steht bevor". Der Titel des Pressefolders zum Media Day der ZTE Handball Ligen Austria wäre eine gute Vorlage für den Trailer eines Hollywood-Blockbusters. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es doch so kommt, deutlich höher als das Tom Cruise oder seinesgleichen die Welt rettet. Denn in den vergangenen Jahren wurden die Machtverhältnisse im heimischen Handball ordentlich durcheinander gerüttelt.

Bei den Männern durchbrachen zuerst die Fivers und dann auch UHK Krems die Dominanz der Vorarlberger Klubs Hard und Bregenz. Bei den Damen beendete WAT Atzgersdorf 2019 die 42 Jahre (!) anhaltende Meisterserie von Hypo NÖ und konnte auch die jüngsten Meisterschaften spannender gestalten. Für die neue Ausgeglichenheit im österreichischen Handball soll auch eine Neuerung sorgen: Ab der Saison 2022/23 wird in den vier höchsten Ligen mit einem einheitlichen Liga-Ball bzw. in den Dressen des gemeinschaftlichen Ausrüsters 11teamsports gespielt.

Dicker Fisch

Die prominenteste Neuverpflichtung hatte im Sommer nicht etwa eines der Profi-Teams zu vermelden, sondern die HLA selbst. Denn mit ZTE, einem der global führenden Technologieunternehmen, konnte ein Namensgeber gewonnen werden. Herzstück der langfristig ausgelegten Partnerschaft ist eine gemeinsame Digitalisierungsoffensive nach dem Motto: „Der schnellste Sport, die schnellste Technologie.“

Apropos schnell: So bald wie möglich wollen die Vorarlberger ihre verlorene Vormachtstellung zurück. Bregenz könnte gleich am Samstag den ersten Schritt tun. Der Cupsieger eröffnet die Saison mit dem Duell um den Supercup gegen Meister Krems (19.00). Anschließend betreten die großen Rivalinnen Hypo und Atzgersdorf die Bühne. „Das Ziel ist, den Supercup zu holen – vor allem, weil wir zu Hause spielen. Es sind aber auch sehr erfahrene und gute Spieler von uns gegangen“, dämpfte Krems’ prominentester Zugang Daniel Dicker beim Media Day die Erwartungen. Der ÖHB-Teamspieler soll das Loch stopfen, das Fabian Posch (zu Vöslau) und Jakob Jochmann (Karriereende) hinterlassen haben.

Die beiden Titelträger der vergangenen Saison sind auch im breiten Kreis der Titelanwärter für die neue Meisterschaft, die nächste Woche beginnt. Dazu zählt auch Vorjahresfinalist Hard. „Die Mannschaft brennt für den Titel“, verriet Nico Schnabl. Mit Frederic Wüstner und Nikola Stefanović habe man sich gut verstärkt. Ähnliche Ansprüche haben auch die Wiener Klubs. „Unsere Mannschaft kann um den Meistertitel mitspielen“, ist sich West Wiener Constantin Möstl sicher.