Sport

Handball: Feinstes Handwerk, made in Europe

Alle zehn Jahre wieder ... begrüßt Österreich die besten Handballer Europas. Das Wintermärchen 2010, das für Rot-Weiß-Rot mit dem Aufstieg in die Hauptrunde (und Rang neun) sensationell geendete war, soll nun in der Wiener Stadthalle seine Fortsetzung finden. Das gilt es vor dem Höhepunkt zu wissen ...

Was ist das Besondere an der Endrunde?

Mit 24 Teilnehmern ist die EM die größte der Geschichte. Durch die Aufstockung erhofft sich der europäische Verband die Erschließung neuer Märkte mit Potenzial (etwa Portugal). Andererseits wird die EM-Endrunde dadurch organisatorisch zur Herausforderung. Da erstmals drei Veranstalter für die Ausrichtung verantwortlich zeichnen, dürften alle Arenen gut gefüllt sein. Neben den Co-Gastgebern Österreich, Schweden und Norwegen werden auch Kroatien (in Graz) und Dänemark (in Malmö) „Heimvorteil“ genießen.

Wie verläuft die EM?

Durch die Aufstockung kommen nur noch die Top zwei jeder Vorrundengruppe in die Hauptrunde. Die zweite Turnierphase wird in Wien und Malmö gespielt. Die Topnationen Deutschland, Spanien und Kroatien würden im Falle eines Aufstiegs nach Wien übersiedeln. Die Entscheidung um den Europameistertitel fällt in Stockholm. Das Besondere daran: Die Tele2-Arena in der schwedischen Hauptstadt ist einer der modernsten Veranstaltungskomplexe der Welt und die Heimstätte der Fußballklubs Hammarby und Djurgårdens. Im Semifinale und Finale der Handball-EM finden in der Tele2-Arena 22.000 Besucher Platz.

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Was ist in Österreich zu sehen?

Neben dem österreichischen Nationalteam, das auch seine Hauptrundenspiele in der Wiener Stadthalle bestreiten würde, gilt vor allem eine Partie in Graz als Handball-Leckerbissen: Am 13. Jänner treffen zum Abschluss der Gruppe A Kroatien und Serbien aufeinander (20.30 Uhr). Die Hauptrunde in Wien steigt von 16. bis 22. Jänner. Pro Spieltag sind drei Matches zu sehen.

Der ORF überträgt pro Spieltag zwei Matches live. Die ersten beiden Spiele der Österreicher sind auf jeden Fall auf ORF1 zu sehen. Anpfiff für die drei Vorrundenspiele – die Gegner sind Tschechien (10. 1.), die Ukraine (12. 1.) und Nordmazedonien (14. 1.) – ist jeweils um 18.15 Uhr.

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Was ist vom österreichischen Nationalteam zu erwarten?

Auch wenn die Verantwortlichen im Vorfeld die Erwartungen gering halten wollen, der Aufstieg muss das Ziel für die rot-weiß-rote Auswahl sein. Nachdem die jüngsten beiden Großbewerbe (EM 2018, WM 2019) jeweils nach der Vorrunde geendet hatten, wollte der Verband mit der Bestellung von Ales Pajovic zum Teamchef einen neuen Impuls setzen. Der ehemalige Weltklassespieler und Champions-League-Sieger aus Slowenien hat das Nationalteam leicht verändert, die Defensive wirkt aggressiver und stabiler. Sportlich wirkt die Vorrundengruppe ausgeglichen, ein großes internationales Kaliber blieb den Österreichern jedenfalls erspart. Vor allem das Auftaktspiel gegen Tschechien, dem EM-Sechsten von 2018, wird vorentscheidend sein für den weiteren Turnierverlauf. Der Außenseiter in der Gruppe ist die Ukraine, die das erste Mal seit 2010 wieder dabei ist. Damals war auch Österreich Gastgeber.

Wer sind die Turnierfavoriten?

Als amtierender Olympiasieger und Weltmeister sind die Dänen auch beim EM-Turnier der ganz große Titelfavorit. Für die Auswahl um den dreifachen Welthandballer Mikkel Hansen wäre alles andere als der Finaleinzug eine Enttäuschung. Die Mannschaft ist auf allen Positionen exzellent besetzt – und zwar doppelt. Ebenfalls im Rennen um den Titel befinden sich die Franzosen sowie das junge Team aus Norwegen, zuletzt zwei Mal Vizeweltmeister. Titelverteidiger ist Spanien, Schweden genießt den Vorteil, ein etwaiges Semifinale und Finale in Stockholm vor Heimpublikum auszutragen. Die einstige Handball-Macht, mit vier EM-Goldenen der Rekordträger, wartet seit 2002 auf einen internationalen Erfolg. Außenseiter ist der größte Handball-Verband der Welt: Deutschland hat Olympia-Gold im Sommer 2020 als langfristiges Ziel ausgegeben. Auch darum geht es bei dieser EM. Der Europameister ist fix für Tokio qualifiziert.

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