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Golf-Ass Wiesberger vor Ryder Cup: "Man wird einen anderen Bernd sehen"

Im Leben von Bernd Wiesberger geht es gerade Schlag auf Schlag. Seit Sonntag, seit seiner Nominierung für den berühmten Ryder Cup, hat der Burgenländer alle Hände voll zu tun.

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Es galt die Reise in die USA zu organisieren, wo in einer Woche im Whistling Straits Golfclub der prestigeträchtige Vergleichskampf zwischen Europa und den USA über die Bühne geht, es galt Vorkehrungen für die Begleiter des 35-Jährigen zu treffen, und schließlich sollte der erste österreichische Golfer, der es zum Ryder Cup geschafft hat, für sein Karrierehighlight trainieren ja auch noch.

"Die letzten Tage waren sehr hektisch." Bei einem Medientermin sprach Bernd Wiesberger über . . .

. . . die historische Dimension der Teilnahme

"Das Bewusstsein setzt sich langsam, dass ich Teil des Teams sein darf. Ich verspüre gerade viel an Erleichterung, weil ich die direkte Qualifikation geschafft habe, auch viel an Stolz. Was das in größerem Blickfeld dann für den Österreichs Sport bewirken kann? Es wird Zeit brauchen, um zu realisieren, was so ein Event mit einem anstellt und was es mit dem ganzen Golfsport in Österreich macht."

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. . . seine späte Qualifikation am vergangenen Sonntag im Wentworth Golf Club

"Auf emotionaler Ebene war das die härteste Runde Golf, die ich je bestritten habe. Natürlich hätte ich es gerne eine Spur früher gewusst, dass ich dabei bin. Aber es hat mit Sicherheit seine Vorteile, dass ich jetzt bis zum Ryder Cup nicht viel Zeit zum Überlegen habe."

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. . . die Faszination Ryder Cup

"Ich habe immer darauf hingearbeitet, hier einmal dabei sein zu dürfen. Wenn man sich mit anderen Golfprofis unterhält, dann handeln die meisten Storys und Anekdoten vom Ryder Cup. Golf ist zwar ein Einzelsport, aber die Dinge, die in Erinnerung bleiben, die eine Karriere definieren, passieren oft beim Ryder Cup. Viele Golfer, die bereits Stars waren, sind durch den Ryder Cup noch größere Stars geworden."

. . .den Kurs im Whistling Straits Golfclub

"Ich kann mich gut erinnern: 2015 habe ich dort den Cut verpasst. Es ist mit Sicherheit ein Vorteil, dass das für mich nicht Neuland ist und ich den Platz kenne. Vor allem weil die Vorbereitungszeit wegen der Nebengeräusche limitiert ist. Ich bin nicht der größte Name für die US-Fans, die die PGA-Tour schauen. Das hat aber keinen Einfluss darauf, wie das Match ausgeht."

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. . . seine Entwicklung als Golfer

"Ich bin eine Spur gelassener geworden, bedachter, auch positiver. Das hat sich zwar nicht immer auf mein Score ausgewirkt, aber ich habe schon gesehen, dass die Tendenz in die richtige Richtung geht."

. . . seinen persönlichen Zugang zum Ryder Cup

"Es ist anders, als alles, was ich bisher spielen durfte. Man spielt für sich, das Team, den Kontinent – da ist viel mehr dahinter als bei einem Einzelturnier. Ich werde aufs Tee gehen und alles aufsaugen. Ich will es einfach genießen. Die Emotionen werden dementsprechend umso größer sein. Ich habe es noch nie erlebt, aber man wird einen anderen Bernd sehen – im Idealfall einen, der sich freut."