Sport/Fußball

Yeboah und die Offensivpower: Sturm hatte, was Rapid fehlt

Sturm und seine Stürmer. Eine Symbiose mit langer Tradition. Gernot Jurtin, Bozo Bakota oder Harry Krämer schossen sich erfolgreich durch die 1980er-Jahre, in den erfolgreichsten Zeiten lehrten Mario Haas und Ivica Vastic den Gegnern das Fürchten. Nun schickt sich Kelvin Yeboah an, die Vereinsgeschichte zu erobern.

Beim 3:0 gegen Rapid erzielte der 21-jährige Angreifer mit italienischem und ghanaischen Pass seinen siebenten Saisontreffer, er liegt damit gleichauf mit Salzburgs deutschem Teamspieler Karim Adeyemi an der Spitze.

Für Rapid zu teuer

Zuletzt debütierte der Neffen von Anthony Yeboah für Italiens U-21-Auswahl. „Er ist in einem günstigen Moment zu uns gekommen, und hat jetzt auch ein perfektes Umfeld“, erinnert Christian Ilzer an den Kauf um 550.000 Euro im Winter, der für Rapid finanziell nicht zu stemmen war. Coach Didi Kühbauer hatte sich stark für eine Verpflichtung des Sprinters von der WSG eingesetzt.

Alle Inhalte anzeigen

„Kelvin hat sich schon bei Tirol sukzessive verbessert. Aber er hat bei uns auch gebraucht, um unsere Intensität zu bekommen“, sagt der Sturm-Trainer, der den 3:0-Sieg aber nicht nur auf Yeboah aufhängen will.

„Meine Mannschaft hat viele Möglichkeiten, Tore zu erzielen. Es war ein absolutes Spitzenspiel, das lange ausgeglichen war“.

Überragender Gorenc-Stankovic

Und hinten räumte Jon Gorenc-Stankovic alles weg. Immer wieder klärte der Sechser in höchster Not. "Dabei hatte er keinen einfachen Tag. Wie Jantscher hatte er Magenprobleme. Aber mit seinem Stellungsspiel kommt Jon auch drüber, wenn er nicht bei 100 Prozent ist", lobt Ilzer.

Alle Inhalte anzeigen

Das 2:0 per Kopf war dann noch die Draufgabe bei der Top-Vorstellung des Slowenen.

Jetzt wird „in großer Ehrfurcht“ an die nächsten Aufgaben gedacht, am Donnerstag kommt PSV Eindhoven.

"Leicht reden"

Zur Rapid-Krise meint Ilzer: „Die Leistung war trotz 0:3 sehr gut, aber das brutale Programm hinterlässt Spuren und die Frische fehlt dann. Jetzt hab’ ich leicht reden, aber das kann uns auch noch passieren.“

Der Druck beim Vorletzten aus Hütteldorf wird immer größer.

Alle Inhalte anzeigen

Nach dem Spiel in London gegen West Hem werden am Sonntag alle Augen auf den Auftritt gegen den Letzten, die WSG Tirol gerichtet sein.

„Ich bin überzeugt, dass wir da wieder gemeinsam rauskommen. Natürlich stürzen sich jetzt alle auf Platz elf und die wenigen Punkte, aber mit ein, zwei Siegen wären wir wieder in den Top-6 der Tabelle“, meint Kühbauer, der hadert: „Das Wort Glück ist für uns gerade sehr weit weg.“