Sport/Fußball

Wie sich Salzburg in der Champions League etabliert hat

Elfmal probiert, elfmal ist nichts passiert: Salzburg und die Champions League, das passte zunächst gar nicht zusammen. Doch die Zeiten des Scheiterns sind längst vorbei. Seit 2019 ist der österreichische Serienmeister Stammgast in der Königsklasse und heuer zum vierten Mal in Folge dabei. Die Salzburger sind gekommen, um zu bleiben – und sie wollen auch heuer wieder die Großen ärgern. Ein Blick zurück auf die Entwicklung der Mannschaft in der Champions League:

Furioser Start

Das Debüt der Salzburger am 17. September 2019 hatte es in sich. Das lange Warten auf den ersten Auftritt im Konzert der Großen sollte sich lohnen. Die Truppe von Trainer Jesse Marsch war motiviert bis unter die Haarspitzen – und so dauerte es im Heimspiel gegen Genk nicht einmal zwei Minuten bis zum ersten Torjubel. Für den sorgte ein gewisser Erling Haaland, der in dieser Partie noch zwei weitere Male traf und maßgeblichen Anteil am 6:2-Erfolg hatte. Der Stern des Norwegers war aufgegangen. Mittlerweile spielt er bei Manchester City, in der Champions League hält er bei insgesamt 23 Toren in 19 Spielen. Und hat damit eine bessere Trefferquote als Cristiano Ronaldo, Lionel Messi oder Robert Lewandowski.

Auch in Liverpool und gegen Napoli machte Salzburg eine gute Figur, schloss die Gruppe mit sieben Punkten auf Platz drei ab und wechselte in die Europa League.

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Das zweite Jahr in der Königsklasse verlief dann nicht ganz so spektakulär. Gegen Bayern München war Salzburg chancenlos, auch gegen Atlético Madrid gab es nichts zu holen – dafür gegen Lok Moskau. Vier Punkte waren genug, um als Gruppendritter erneut international überwintern und in die Europa League wechseln zu dürfen. Doch irgendwie war das den Salzburgern schon zu wenig, sie wollten mehr. Das Achtelfinale schien nicht mehr außer Reichweite.

Größter Erfolg

Mit neuem Trainer ging es ins dritte Jahr in der Champions League. Und unter Matthias Jaissle sollte es auch das erfolgreichste werden. Die jüngste Mannschaft im Bewerb sorgte schon im ersten Spiel in Sevilla für Aufregung. Dass am Ende „nur“ ein Punkt herausschaute, lag daran, dass zwei Elfmeter vergeben wurden. Der Endstand lautete 1:1, beide Treffer fielen durch Strafstöße. Nach dem „Elfmeterschießen“ von Sevilla feierten die Österreicher zwei Heimsiege gegen Lille und Wolfsburg – und legten damit den Grundstein für den Aufstieg. Zwar wurde es nach knappen Niederlagen in Wolfsburg und in Lille noch einmal eng, mit einem 1:0-Heimsieg gegen Sevilla besiegelte die Mannschaft von Coach Jaissle aber den erstmaligen Einzug ins Achtelfinale.

Und auch da machte Salzburg eine gute Figur – zumindest im Hinspiel. Gegen Top-Favorit Bayern München gab es vor 30.000 Zuschauern in der Red-Bull-Arena ein 1:1, wobei der deutsche Rekordmeister erst in letzter Minute ausgleichen konnte. Die Hoffnung auf die ganz große Sensation erhielt in München dann jedoch einen herben Dämpfer: Die Reise endete mit einem 1:7-Debakel.

Doch der Achtelfinaleinzug hat Lust auf mehr gemacht. Auch wenn man sich den Aufstieg nicht als Ziel setzen wollte. Jaissle versprach jedoch schon vor der Auslosung: „Wir wollen uns auch auf internationalem Top-Niveau nicht verstecken und die großen Klubs ärgern.“