Sport/Fußball

Von Wembley bis Gijon: Wie Österreich ins EM-Achtelfinale aufsteigt

Knapp, aber doch hat die Ukraine Platz zwei vor Österreich erobert. Bei jeweils drei Punkten und einem ausgeglichenen Torverhältnis stehen die Konkurrenten in Gruppe C, die niedrigere Zahl an erzielten Toren (3:3 zu 4:4) lässt das ÖFB-Team allerdings auf den Zitterbalken rutschen: Rang drei kann für das Achtelfinale reichen, muss aber nicht.

Konkret steigen die vier Besten der sechs Gruppendritten in die Runde der letzten 16 auf. Genauso war es übrigens bei der WM 1990, als Weltmeisterschaften noch auf 24 Starter beschränkt waren. Österreich landete durch das 2:1 gegen die USA nach zwei 0:1-Niederlagen noch auf Rang drei. Allerdings: Vier andere Dritte waren (knapp) besser, für Österreich war es nach der Vorrunde in Italien schon vorbei.

Alle Inhalte anzeigen

Bei Europameisterschaften kam dieses Format erstmals 2016 zum Einsatz. Zum Glück für Portugal, denn der spätere Europameister konnte in der Österreich-Gruppe kein einziges Spiel gewinnen, schaffte aber mit drei Remis den Aufstieg. Auch die Nordiren kamen mit drei Punkten und einem ausgeglichenen Torverhältnis ins Achtelfinale.

Die Türken schieden hingegen mit drei Zählern und einem negativen Torverhältnis (–2) auf Rang fünf der sechs Gruppendritten aus.

Vier Punkte sind genug

Der Blick zurück zeigt, dass Österreich mit einem Punkt de facto weiter ist. Nach dem Montagsspiel stehen zwar noch die Entscheidungen in drei weiteren Gruppen an, aber vier Punkte und ein ausgeglichenes Torverhältnis müssten reichen. Als Gegner wartet dann der Sieger aus Gruppe E oder F.

Sollte Österreich knapp verlieren, muss das Teamcamp nicht sofort aufgelöst werden. Mit Glück könnten drei Zähler und ein knapp negatives Torverhältnis noch reichen.

Spätestens Mittwochabend ist alles entschieden.

Ungute Erinnerung

Eindeutig ist die Lage nach einem Sieg: Österreich wird Zweiter, im Londoner Wembley wartet im Achtelfinale am 26. Juni der Sieger von Gruppe A (Italien oder Wales).

Alle Inhalte anzeigen

Ungute historische Erinnerungen könnten wach werden, wenn es lange remis steht: Die Ukraine hätte Platz zwei fixiert, und Österreich dürfte ebenfalls mit dem Aufstieg rechnen.

Ein Nicht-Angriffspakt wie 1982 mit den Deutschen in Gijón wäre in Bukarest allerdings eine internationale Blamage.