Sport/Fußball

Violette Solidarität: Großteil der Austria-Fans verzichtet auf Geld

Die viel besungene und so gerne zitierte „Austria-Familie“ muss in schwierigen Zeiten zusammenhalten. Der Austrianer stellt gewöhnlich sehr hohe Ansprüche an die Ästhetik des Spiels, kommt daher auch umso mehr in die Gelegenheit des Nörgelns, Raunzens, des latenten Zustands der Unzufriedenheit. Ein Austrianer, natürlich auch eine Austrianerin ist auch dann nicht wirklich zufrieden, wenn schön gespielt und gewonnen wird, weil dies von einer Austria erwartet wird. So auch am Dienstag-Abend (20.30 Uhr) gegen Altach (Live-Spielstand auf kurier.at).

Der Austrianer kann aber auch anders, nämlich zu seinem Verein stehen, wenn der Gegner Corona heißt und mit keiner Manndeckung der Welt auszuschalten ist. Mit Ärger akzeptiert man Geisterspiele und drückt seinem Klub die Daumen für den sportlichen Erfolg und das finanzielle Überleben.

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Großer Verzicht

Dazu leisten die Fans aktuell ihren beachtenswerten Beitrag. Die Klubführung bot den Abonnenten drei Möglichkeiten an, mit der verbleibenden Saison umzugehen. Jene, die auf ihr Geld aus Liebe zu Violett verzichten, werden in den Status eines Helden gehoben. Virtuell freilich.

Weiters können sich Abonnenten die ausstehenden Beträge als Gutschein für die kommende Saison vorschreiben oder – die dritte Variante – sich das Geld auszahlen lassen. 70 Prozent der violetten Abo-Besitzer sind demnach echte Helden, 23 Prozent wählten den Gutschein und nur sieben Prozent das Geld.

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„Diese Solidarität ist extrem wichtig für uns“, dankt AG-Vorstand Markus Kraetschmer. Der Blick ist schon auf die kommende Saison gerichtet, zwischen dem 15. und 20. Juli finden entscheidende Treffen mit dem Gesundheitsminister über mögliche Spiele mit Publikum statt.

Kraetschmer hofft daher berechtigt, „dass wir unseren Fans Anfang Juli schon Abo-Pakete im Vorverkauf anbieten können.“ Die Nachfrage ist erstaunlich groß, man rechnet wieder mit 5.000 Abos. „Allerdings wollen alle wissen, ob sie dann ab September auch wirklich ins Stadion kommen können. Daher müssen wir so schnell wie möglich klare Antworten liefern.“

Wie er die Lage einschätzt? „Ich bin optimistisch, dass wir im September in Richtung Vollauslastung gehen.“