"Verhärtete Fronten": Bayern-Boss kritisiert Alaba nach dem Abgang
Genau eine Woche ist es her, dass der Transfer von Bayern-Star David Alaba zu Real Madrid auch offiziell verkündet worden war. Alaba wechselte ablösefrei zu den Königlichen, unterschrieb einen Fünfjahresvertrag. Nach der EM startet er mit seinem neuen Verein in die Vorbereitung der neuen Saison. Dem 28-Jährigen war der Abschied aus München nicht leicht gefallen, wie er immer wieder betonte.
Kritik gibt es nun aber ausgerechnet vom Noch-Vorstandsvorsitzenden der Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, der Ende Juni sein Amt niederlegt. Der Bayern-Boss gab zu, dass er verärgert war, den Österreicher zu verlieren. Der Verein konnte aber nicht mit den Bedingungen des spanischen Giganten mithalten.
Der "Dämon Transfermarkt"
In einem Interview mit dem Kicker übt Rummenigge daher Kritik an Alaba: "Ich glaube, die wenigsten Menschen in dieser existenziellen Krise verstehen, wenn ein Profifußballer bereits 15 Millionen Euro im Jahr verdient und sich dann mit 19,5 Millionen nicht zufrieden gibt."
"Der Turbokapitalismus im Fußball macht auch mir zwischenzeitlich große Sorgen, denn er lässt die Fans zu sehr außer Acht", meinte Rummenigge zudem zum "Dämon Transfermarkt".
Für den Noch-Bayern-Boss sei vor allem ein gewisser Ausgleich im Fußball entscheidend : "Wir müssen generell eine Balance zwischen der Basis und der wirtschaftlichen Komponente finden, wir dürfen den Fan nicht vergessen, nur weil man ein Jahr nicht im Stadion war. Fußball hatte schon immer ein verbindendes Element."
Alaba kam 2008 zu Bayern und verbrachte 13 Jahre bei dem deutschen Rekordmeister. Während seiner Zeit in München gewann er 27 Trophäen, darunter zehn Bundesliga-Titel und zwei Champions-League-Trophäen.
Alaba-Vater über gescheiterte Verhandlungen
Dass die Fronten zwischen Bayern und dem Alaba-Lager etwas verhärtet sind, gab auch Vater und Berater George Alaba zu. Er gewährte im Bild-Podcast "Bayern Insider" Einblicke in die Gespräche. "Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber die Verantwortlichen wissen, was vorgefallen ist. In der letzten Zeit der Verhandlungen haben sich die Fronten so verhärtet", sagte Alaba.
So gab es etwa auch einen verbalen Schlagabtausch rund um Alabas Berater Pini Zahavi, der als Vermittler in den Verhandlungen agierte. Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte Zahavi als "geldgierigen Piranha" bezeichnet. George Alaba fehlten dabei "die Worte", wie er sagt. Er habe es "nicht verstanden, weshalb in der letzten Zeit nur über Geld geredet wurde". Vielmehr habe seinem Sohn die persönliche Wertschätzung gefehlt.