Sport/Fußball

Siegen, fliegen, umsteigen: Champions-League-Showdown mit Salzburg

Salzburg-Trainer Matthias Jaissle ist kein Fan von Rechenspielen. Die gute Nachricht für ihn: Vor dem „Finale“ von Mailand gegen AC Milan am Mittwoch (21 Uhr/live auf ServusTV, Sky und DAZN) muss man kein Mathematikgenie sein, die Ausgangslage ist relativ einfach.

Mit einem Sieg im San Siro steht Salzburg im Achtelfinale der Champions League, bei einem Unentschieden geht es für den österreichischen Meister im Frühjahr in der Zwischenrunde der Europa League weiter.

Lediglich bei einer Niederlage wird es ein wenig komplizierter. Eine solche würde Salzburg ebenfalls zum Umstieg in die Europa League reichen, allerdings nur, wenn Zagreb das Parallelspiel bei Chelsea nicht gewinnt. Sollten die Kroaten in London überraschen und Salzburg in Mailand verlieren, ist die internationale Saison für Österreichs Meister vorzeitig beendet.

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Es steht also viel auf dem Spiel für Salzburg. In San Siro entscheidet sich, ob man es wie im Vorjahr ins Achtelfinale der Königsklasse schafft, dort ein Bonusspiel gegen einen Topgegner wie Bayern München, Real Madrid, Manchester City oder Paris Saint-Germain bekommt; ob man in der K.-o.-Phase der Europa League vielleicht auf weniger glamouröse Klubs wie Qarabag Agdam oder Ludogorez Rasgrad trifft; oder ob man sich im Frühjahr gar auf die nationalen Aufgaben konzentrieren muss.

Es geht aber nicht nur um die Qualität der künftigen Gegner, sondern auch darum, wie laut es in der Vereinskasse klingeln wird. Mehr als 21 Millionen Euro haben die Salzburger bisher an UEFA-Prämien eingespielt in dieser noch jungen Saison, TV-Gelder sind dabei noch nicht berücksichtigt.

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Ein Erfolg in Mailand würde nicht nur eine Siegprämie von 2,8 Millionen Euro bedeuten, sondern den Salzburgern auch weitere 9,6 Millionen Euro für das Erreichen des Achtelfinales einbringen. Zum Vergleich: Beendet Salzburg die Gruppe E als Dritter, muss man sich mit 500.000 Euro für die Zwischenrunde der Europa League begnügen. Man braucht also auch hier kein Mathematiker zu sein, um die großen Unterschiede berechnen zu können.

Druck verspürt die jüngste Mannschaft der Champions League vor dem Showdown jedoch keinen. „Wir haben schon oft genug gezeigt, dass wir jeden Gegner ärgern und schlagen können“, erinnerte Stürmer Noah Okafor. „Wichtig ist einfach, dass wir mit vollem Selbstvertrauen in die Partie gehen und von Anfang an alles hineinwerfen.“

Das Ziel, im Europacup zu überwintern, würde man schon mit einem Remis erreichen. Auf einen Punkt zu spielen, kommt für den Schweizer aber nicht infrage: „Wir fahren nach Mailand, um das Spiel zu gewinnen, und ich bin überzeugt davon, dass die Mannschaft genug Qualität dafür hat.“ Trainer Jaissle will es „mutig und frech“ angehen. „Dann hoffen wir, dass wir etwas Zählbares mitnehmen können.“