Salzburg und LASK enteilen im Gleichschritt
Bis zum letzten Spieltag im Grunddurchgang durfte man sich bei Wacker Innsbruck zumindest noch rühmen, als einziges heimisches Bundesligateam in dieser Saison gegen Salzburg noch ungeschlagen geblieben zu sein. Daraus abzuleiten, dass sich der Aufsteiger auf Augenhöhe mit dem Serienmeister befinden würde, wäre freilich nicht zutreffend.
Vielmehr trennen den FC Wacker, der im Hinspiel ein 1:1 erkämpft hatte, und Salzburg Welten. Selbst wenn man dem Tabellenführer die Punkte sechsteln statt halbieren würde, läge die Rose-Elf noch immer vor dem Schlusslicht aus Tirol.
Pflichtsiege
Das zeigt einerseits, wie sehr sich Innsbruck in dieser Liga plagt, vor allem aber spricht es für die Souveränität und Qualität der Salzburger. Auch wenn die neue Tabelle die Dominanz des Titelverteidigers nun nicht mehr so widerspiegelt: Aus neun Zählern Vorsprung auf den ersten Verfolger und größten Herausforderer LASK wurden durch die Punktehalbierung vier, da die Salzburger am Tivoli (2:0) und die Linzer in Altach (2:1) Erfolge einfuhren.
Die Oberösterreicher hatten dabei deutlich mehr Mühe, ihre Pflicht zu erfüllen. Für einige Minuten war ihr Rückstand auf Salzburg in der bereinigten Tabelle sogar auf sechs Zähler angewachsen, nachdem Mergim Berisha die Altacher in Führung gebracht hatte (38.). Pikanterie am Rande: Der 20-Jährige ist eine Leihgabe von Red Bull und spielte letztes Jahr noch beim LASK.
Doch schon kurz nach Seitenwechsel war das normale Kräfteverhältnis wieder hergestellt. Joao Victor drehte mit einem Doppelpack (47., 51.) die Partie und verringerte damit den Linzer Abstand auf die Salzburger. Dem zweiten Tor war allerdings eine Abseitsposition von Goiginger voraus gegangen.
Nachlässigkeiten
Der Meister hatte am Tivoli gegen durchaus ambitionierte, letztlich aber oft überforderte Gastgeber zwar im Grunde ein leichtes Spiel, mit ihrer Inkonsequenz vor dem Tor machten die Salzburger das Westderby aber unnötig spannend. Es wären genug Chancen für ein Torfestival da gewesen, aber lange Zeit blieb der Führungstreffer durch Dabbur (21.) die einzige Ausbeute.
Das lag zum einen an Wacker-Torhüter Knett, der sich mit Händen und Füßen gegen das mögliche Debakel wehrte, aber auch an den Unkonzentriertheiten der Salzburger im Torabschluss.Teilweise wurden die Möglichkeiten fahrlässig verjuxt, erst in der Nachspielzeit gelang Szoboszlai nach einem Konter das erlösende 2:0.
Ohne Tor 2019
Die Nachlässigkeiten bei der Chancenverwertung rächten sich auch deshalb nicht, weil sich Wacker über weite Strecken viel zu harmlos präsentierte. Zum wiederholten Male ließ die Innsbrucker Offensive jegliche Kreativität und Durchschlagskraft vermissen. Und es ist kein Zufall, dass dem Aufsteiger im Jahr 2019 in vier Partien noch kein Treffer geglückt ist und kein Team weniger Tore erzielt hat als die Mannschaft von Thomas Grumser, die als Tabellenschlusslicht in die Qualifikationsrunde geht.
Die Fangesänge aus dem Gästesektor des Tivolistadions waren jedenfalls nicht zu überhören. „Zweite Liga, Innsbruck ist dabei“, skandierten die mitgereisten Salzburger Anhänger.