Russlands Kapitän Dsjuba: "Schockiert von Aggression und Hass"
Der russische Fußball-Nationalspieler Artjom Dsjuba kritisiert den Umgang mit russischen Sportlern während des Ukraine-Krieges. „Krieg ist beängstigend. Aber ich bin schockiert von menschlicher Aggression und Hass“, schrieb der 33-jährige Stürmer auf Instagram. „Ich bin gegen eine Diskriminierung auf Grundlage von Nationalität.“
Er schäme sich nicht für seine Nationalität. „Ich bin stolz, Russe zu sein. Und ich verstehe nicht, warum Athleten leiden müssen“, schrieb Dsjuba, der aktuell für Zenit St. Petersburg spielt. Er sei gegen eine Doppelmoral. „Warum sagen immer alle, dass sich der Sport aus der Politik raushalten soll, aber bei erster Gelegenheit, wenn es gegen Russland geht, wird dieses Prinzip vollständig vergessen?“
Der Krieg werde enden, aber menschliche Beziehungen würden bleiben, schrieb Dsjuba mit Blick auf andere Sportler, die das Verhalten der russischen Athleten in den vergangenen Tagen kritisiert hatten. „Und an einige Kollegen, die in Villen in England auf ihrem Hintern sitzen und böse Dinge sagen: Das kann uns nicht kränken, wir verstehen das alle!“
"Flucht" per Transfer
Unterdessen hat sich der polnische Fußball-Verband für eine außerordentliche Transferperiode für Spieler in der russischen Liga eingesetzt. Wie der Guardian am Donnerstag berichtete, hat der polnische Verband einen entsprechenden Vorschlag an den Weltverband FIFA übermittelt, um Spielern der Liga die Möglichkeit für einen Clubwechsel einzuräumen.
Russische Teams waren aufgrund des Angriffs auf das Nachbarland von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen worden. Die deutschen Trainer Markus Gisdol (Lok Moskau) und Daniel Farke (Krasnodar) haben ihre Clubs bereits verlassen, wollten nicht mehr in Russland arbeiten. Diese Option sollen nun auch Spieler erhalten und bereits vor Öffnung des Transferfensters im Sommer wechseln dürfen. Aufgrund der wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland könnte es für Clubs problematisch werden, ihre Spieler zu bezahlen.
Am Mittwoch hatte die internationale Spielervereinigung Fifpro diesen Schritt ebenfalls ins Spiel gebracht. Man sei bereits in Gesprächen mit der FIFA und den Ligen, hieß es. Zudem forderte Fifpro, ausländischen Profis in Russland ein Sonderkündigungsrecht und damit einen ablösefreien Wechsel einzuräumen.