Rapid-Jubel über Einzug ins Cup-Finale: "Es wird Zeit für den Titel"
Rapid hat durch das 3:0 im Cup-Semifinale beim DSV Leoben ein ganz großes Saisonziel von der Liste genommen. "Das haben wir uns vorgenommen im Winter, dass wir unbedingt nach Klagenfurt wollen", sagte Trainer Robert Klauß am Mittwoch.
"Jetzt haben wir einen schönen April vor uns, den wir einfach genießen wollen." Torschütze Christopher Lang betonte: "Die Mannschaft kann es gar nicht erwarten, in Klagenfurt das Finale zu spielen." Am 1. Mai rollt dort der Fußball.
"Klar dominiert
Neben Lang (41. Minute) scorten in der ausverkauften Monte Schlacko Arena auch Kapitän Guido Burgstaller (26.), wenngleich der Treffer später offiziell Leobens Drini Halili als Eigentor zugeschrieben wurde, sowie Einwechselspieler Fally Mayulu (91.). Klauß resümierte danach zufrieden. "Die erste Szene mussten wir überstehen, da hatten wir Glück. Dann läuft das Spiel vielleicht anders", verwies der Deutsche zuerst auf die von Kevin Friesenbichler vergebene Großchance in der 15. Minute. "Danach war es aber sehr in Ordnung, was wir gespielt haben bis zur Halbzeitpause." Lang befand, man habe den Gegner sogar "klar dominiert".
In der zweiten Hälfte war die Mannschaft laut Klauß zwar "nicht mehr aktiv genug gegen den Ball". Das sei aber drei Tage nach dem 3:0 in Hartberg und mit der Führung im Rücken verständlich. "Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass wir was hergeben, dass was anbrennt, sondern wir haben es eigentlich ganz gut zu Ende gespielt." Wäre der Schuss von DSV-Kapitän Nico Pichler in der 78. Minute nicht an die Stange, sondern ins Tor gegangen, hätte die Schlussphase freilich weniger entspannt aus Sicht der Grün-Weißen verlaufen können. Doch über den Status des Konjunktivs kam der Zweitligist nicht hinaus.
Kein Schönheitspreis
"Das ist ein Spiel, wo man sieht, an was es dann noch fehlt, an welchen Schrauben man noch drehen muss. Das muss das Ziel sein für die Zukunft, dass wir uns dorthin entwickeln, wo Rapid jetzt ist. In der Hinsicht, wie sie spielen und auch von der Geschwindigkeit", meinte Leoben-Trainer Rene Poms. "Aber meine Mannschaft hat sicher erhobenen Hauptes das Feld verlassen." Rapids Sport-Geschäftsführer Markus Katzer sagte, es sei nicht um einen Schönheitspreis gegangen, "sondern einfach nur um den Einzug ins Finale - und das haben wir geschafft".
Wie der Ex-Profi richtig feststellte, steht Rapid zum zweiten Mal in seiner Amtszeit, die mit Jahresbeginn 2023 begonnen hat, im Cup-Endspiel. "Es wird Zeit (für den Titel; Anm.)", sagte Katzer. "Am Ende des Tages ist ein Spiel, da ist alles möglich - auch wenn es eine Floskel ist. So muss man in das Spiel gehen." Der Gegner wird am Donnerstagabend (20.45 Uhr/live ORF 1) in der Partie Red Bull Salzburg gegen Titelverteidiger Sturm Graz ermittelt. Auf Salzburg trifft Rapid am Sonntag in der Bundesliga. "Daher hoffe ich, dass sie möglichst 120 Minuten spielen und dann müde sind", erklärte Klauß und lachte.
Gegen Sturm hat Rapid im Vorjahr das Finale mit 0:2 verloren, wobei Abwehrmann Leo Querfeld wegen einer Bänderverletzung im Knie nicht dabei war. "Deshalb freue ich mich umso mehr, endlich ein Finale mit Rapid spielen zu dürfen und hoffentlich endlich den Titel zu holen", betonte der 20-Jährige. Der Glaube an die Machbarkeit des ersten Titels seit 16 Jahren - 2008 feierte man die bisher letzte Meisterschaft - eint die Hütteldorfer. "Wir fahren sicher nicht nach Klagenfurt, um dort zu verlieren", sagte Torhüter Niklas Hedl.