Rapid-Trainer Kühbauer: "Dieses Remis im Derby tut sehr weh"
Rapid-Trainer Didi Kühbauer und Austria-Coach Peter Stöger waren nach dem Spiel einer Meinung, konnten abseits der Pressekonferenz miteinander auch kurz scherzen. "Meine Mannschaft hat das von der spielerischen Art sehr gut gemacht. Leider hat sie sich nicht belohnt. Wir hatten Chancen für fünf, sechs Tore. Das Remis tut sehr weh", haderte Kühbauer.
Stöger bestätigte: "Logischerweise sind wir sehr zufrieden, das Remis war mehr als glücklich." Er zollte der Leistung des Gegners Respekt. "Rapid hat eine sehr gute Leistung geboten, nach der Pause kam ein Angriff nach dem anderen. Zum Glück hatten wir Patrick Pentz im Tor. Ich habe selten gesehen, dass ein Tormann in einem Spiel so viele Bälle gehalten hat."
Angesprochener Pentz sprach nicht vom Spiel seines Lebens. "Ich habe hier schon einmal sehr gut gespielt, da haben wir damals gewonnen. Das war mir lieber. Aus meiner Sicht war das Spiel heute insofern positiv, weil ich mich auszeichnen konnte. Positiv ist noch, dass wir in diesem Stadion weitherhin ungeschlagen sind."
Rapid-Kapitän Max Hofmann haderte mit Fortuna und der Chancenverwertung. "Im Endeffekt ist es verdammt bitter, weil wir die Austria da wegschießen hätten müssen. Wir haben sie im Griff gehabt. Das sind zwei Punkte, die uns fehlen."
Kühbauer sah vor allem nach der Pause einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden Teams. "Das war brutal, weil wir so viele Möglichkeiten hatten, aber das zweite Tor ist uns nicht gelungen." Vor allem Stürmer Kara vergab gleich vier "Sitzer". "Solche Spiele hat jeder einmal. Diesmal hatte er Ladehemmung", gab es von Kühbauer keinen Vorwurf. "Er hat sich zehn Abschlüsse erarbeitet - die Austria hatte insgesamt nur sechs."
Stöger versicherte, dass die Austria das 1:1 nicht verwalten wollte. "Man kann nur dagegenhalten, wenn man selbst Gegenstöße hast. Und man muss auch einmal sagen und anerkennen, dass Rapid richtig gut und giftig gespielt hat."
Schöne Geste
Stimmung gab es beim ersten Geister-Derby naturgemäß keine, aber davor eine schöne Geste
Die Rapid-Fans fanden mit einem Transparent die richtigen (spanischen) Worte und würdigten den verstorbenen Diego Maradona („Ruhe in Frieden Diego Armando Maradona – Gott für immer“), dessen Bruder Hugo einst kurz ein Rapidler gewesen war.
Auch wenn dieser nicht unbedingt in die Hütteldorfer Historie eingegangen ist. Drei Spiele absolvierte er in Grün-Weiß, exakt 92 Minuten lang trug er dabei das Trikot mit dem legendären Namen auf dem Rücken.
Am 6. Oktober 1990 wirkte er sogar bei einem Wiener Derby im Happel-Stadion mit, das Rapid durch Tore von Fjørtoft (2) und Pfeifenberger mit 3:0 gewann.
Rapid-Gegner verlor
Arsenal machte vier Tage vor dem Europa-League-Duell mit Rapid daheim gar keinen Punkt. Die „Gunners“ mussten sich in der Premier League den Wolverhampton Wanderers mit 1:2 geschlagen geben. Pedro Neto (27.) und Daniel Podence (42.) trafen für die Gäste, Gabriel (30.) hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.