Sport/Fußball

Rapid gegen Austria: Der Fluch über dem Geister-Derby

Die Austria sammelte bereits am Mittwoch mit dem 5:3 gegen Hartberg im Cup Selbstvertrauen, Rapid erledigte tags darauf mit dem 3:1 bei Dundalk die Pflicht. Am Sonntag, im 331. Wiener Derby (Sky Sport Austria zeigt das Spiel frei empfangbar), starten die Grünen den bereits siebenten Versuch, im Allianz Stadion gegen die Violetten zu gewinnen. Erstmals ohne Fans.

Die emotionalste Derby-Ansage kommt von Ercan Kara, der nach seinem Doppelpack ins „Team der Runde“ der Europa League gewählt wurde. Der Wiener wollte seinen Traum vom Profifußball über die Young Violets schaffen. 2016 bekam der Stürmer aber keinen Vertrag mehr. Über Karabakh, Mauerwerk und Horn landete der 24-Jährige im Jänner bei Rapid. Vor seinem ersten Derby betont Kara: „Ich hab’ mit der Austria noch eine Rechnung offen.“

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Von der hohen Belastung und der um einen Tag kürzeren Pause lässt sich Rapids Topscorer (9 Tore und 6 Assists in 16 Spielen) nicht bremsen: „Ich versuche immer alle zu pushen. Wir können bisschen rotieren und werden fürs Derby fit sein.“

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Kühbauers Rückkehr

Fit genug fühlt sich nach einer Grippe auch Didi Kühbauer. Nach der nächtlichen Analyse des 3:1-Pflichtsiegs mit Manfred Nastl kündigte der Cheftrainer sein Comeback an. „Am Samstag stößt Didi zu uns und übernimmt die Derby-Vorbereitung. Er brennt auf seine Rückkehr“, erzählt Co-Trainer Nastl.

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Da Taxi Fountas mit seinem Sport-Gips noch gehemmt wirkt, hilft es, dass neben Kara auch Christoph Knasmüllner trifft (fünf Tore im November). „Wir haben drei, vier Spieler, die uns Partien entscheiden können. Umso besser, dass sie unterschiedlich sind“, meint Nastl und verweist auf das grüne Taxi-Unternehmen: „Mit zwei Taxis würde es nicht funktionieren. Aber mit Taxi und Ercan haben wir vorne eine super Mischung.“

Viele Torschützen

Viele verschiedene Torschützen hatte im Cup zuletzt auch die Austria anzubieten. Trainer Peter Stöger sagt: „Jeder Coach hat gerne einen Spieler mit einer hohen Trefferquote. Derzeit bin ich froh, dass wir mehrere Torschützen haben.“

Das erste „Geister-Derby“ der Geschichte nimmt Stöger mit bekanntem Realismus zur Kenntnis. „Es ist alles eigenartig derzeit, aber es bleibt dennoch ein besonderes Spiel. Weil auch der Zeitpunkt für uns ein besonderer ist.“ Mit einem Sieg könnten die Violetten Schwung aufnehmen bis Weihnachten. Bei einer Niederlage wäre der Rückstand auf die Spitze groß, würden die Diskussionen um das Erreichen der Top 6 von Neuem beginnen.

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„Diese Thematik wollen wir uns ersparen“, so Stöger vor seinem neunten Derby als Trainer.

Weil Kapitän Alexander Grünwald wegen einer Sperre fehlt, wird ein Platz im zentralen Mittelfeld frei. „Andere Spieler bekommen die Chance. Mal sehen, wer sich für diese Position qualifiziert.“ Ob Fitz oder Turgeman bereits fit genug für die Startelf sind, bleibt noch offen.

„Das sind Spieler, die das Momentum im Spiel verändern können, da gibt es keine zwei Meinungen. Wir müssen aber aufpassen und vorsichtig sein, dass wir sie nicht überpowern“, warnt Stöger, der zuletzt in deutschen Medien als möglicher neuer, alter Trainer des 1. FC Köln gehandelt wurde. „Ich habe das gelesen und auch ein paar Anrufe aus Köln von Freunden erhalten. Wie man sieht: Ich bin immer noch hier in Wien.“