PSG-Abschied mit Anlauf: Wie es für Superstar Messi weitergeht
Als Fußballer ist Lionel Messi schon ein bisschen in die Jahre bekommen. Als Verdiener ist der 35-Jährige aber noch immer ein ganz Großer. Laut der Liste des Wirtschaftsmagazins Forbes ist der Argentinier die Nummer 2 im Weltsport mit jährlich 130 Millionen Dollar (118,3 Millionen Euro) hinter Cristiano Ronaldo (136 Millionen Dollar/123,8 Mio. Euro). Der 38-jährige Portugiese profitierte dieses Jahr von seinem Wechsel nach Saudi-Arabien.
Dort ist das Geld im Sport derzeit zu Hause, denn unter den reichsten zehn Sportlern sind auch zwei Golfer: Dustin Johnson (107 Millionen Dollar/97,4 Mio. Euro) und Phil Mickelson (106 Millionen/96,5 Mio. Euro), die auf der LIV-Tour, die von Saudi-Arabien gesponsort wird, Millionen verdienen.
Und auch Lionel Messi nascht mit am Geldkuchen, der in der Wüste gebacken wird. Der Weltmeister ist seit einem Jahr – wegen der Menschenrechtssituation im Land nicht unumstrittener – Tourismus-Botschafter für Saudi-Arabien. In dieser Funktion kassiert er mehr als fünf Millionen, hat sich zuletzt aber auch Probleme eingehandelt.
Familienfotos aus Riad
Weil er Verpflichtungen in der Wüste hatte, reiste er kurzerhand nach Riad – ohne die Genehmigung seines Vereins Paris SG. Nach dem Wochenende tauchten Bilder auf, die Familie Messi beim amüsanten Ausflug in die Wüste zeigten. Die Verantwortlichen in Paris waren ob des Alleingangs des Superstars so verärgert, dass sie ihn kurzerhand für – angeblich – zwei Wochen suspendierten, in denen er weder spielen noch mit der Mannschaft trainieren darf.
"Der Riss", titelte Frankreichs Sporttageszeitung L’Équipe. Dem ist angeblich ein Irrtum vorausgegangen – Trainer Galtier gab Montag und Dienstag frei, allerdings nur im Fall eines Sieges gegen Lorient. Paris blamierte sich mit 1:3, Messi flog trotzdem und wurde erstmals in seiner Karriere suspendiert. Und weil sich ein Messi so eine Behandlung nicht gefallen lassen muss, scheint der Abschied des Argentiniers aus Paris in diesem Sommer zu kommen. "Sanktion und der Vollzug eines angekündigten Endes", schrieb das Sportblatt Olé in Messis Heimat Argentinien.
Die Disziplinarstrafe gegen den Weltmeister dürfte für viele wie der Endpunkt eines irrsinnig teuren Missverständnisses wirken. Sportlich schaffte Paris auch mit Messi nicht den Triumph in der Champions League. Die interne Sperre gibt Spekulationen über einen Klubwechsel Nahrung, weil sein Vertrag in Paris im Sommer ausläuft. L’Équipe schrieb schon, dass Paris mit Messi nicht verlängern wird. Dieser soll ein Angebot von Al-Hilal (vor drei Wochen 2:0-Sieger gegen Ronaldos Al-Nassr) aus Saudi-Arabien in irrwitziger Höhe haben: Die Rede ist von 350 Millionen US-Dollar (318 Mio. Euro) Jahresgehalt.
Barcelona ruft
Vor allem aber werden die Gerüchte um eine Rückkehr nach Barcelona angeheizt. "Mit diesem neuen Konflikt vor der Tür reiben sich die Katalanen die Hände beim Rückholversuch", schrieb die argentinische Zeitung La Nación. Und nicht zuletzt ist da noch das Interesse von David Beckham, dem Besitzer von Inter Miami, der Messi samt Familie gerne das eine oder andere Jahr in Florida im von Phil Neville trainierten MLS-Team sehen würde.