Sportdirektor Peter Schöttel erkrankt: ÖFB-Sitzung wurde abgesagt
Drei Tage war Peter Schöttel diese Woche im Ausland, um bei der Teamchef-Suche wichtige Gespräche zu führen. Am Freitagabend hätte der Sportdirektor dem Präsidium des ÖFB berichten sollen. Die am Dienstag spontan einberufene Sitzung für Freitagabend in Wiener Neustadt wurde nun aber offiziell abgesagt. Der Grund: Peter Schöttel liegt mit Fieber im Bett.
Dabei hätte der Wiener dem Gremium Auskunft darüber erteilen sollen, wie der Status Quo in der Causa Prima ist. "Wenn wir am 29. April den neuen Teamchef beschließen sollen, dann müssen wir schließlich auch vorher Bescheid wissen, in welche Richtung es geht", sagt ein Präsidiumsmitglied zum KURIER.
Und darüber herrscht offenbar noch keine Einigkeit. Wiens Verbandspräsident Robert Sedlacek etwa stellte via 90minuten.at in den Raum, dass der neue Mann auch "zwei, drei Millionen Euro" kosten dürfe, sollte mit ihm auch die Aussicht auf das Erreichen eines EM-Viertelfinales bestehen, was wiederum einen gewaltigen Geldregen für den ÖFB bedeuten würde.
Prämien in Zahlen
In der Tat hatte die EM-Teilnahme allein im Vorjahr dem Fußball-Bund schon ein Antrittsgeld von 9,25 Millionen Euro in die Kasse gespült. Für die beiden Siege in der Gruppenphase gegen Nordmazedonien und die Ukraine sowie den Aufstieg ins Achtelfinale gab es weitere 3,5 Millionen Euro an Prämien.
Der Vorstoß Sedlaceks überrascht dennoch, stand doch zuletzt ein Betrag von etwa einer Million Euro brutto als Jahresgehalt für den Teamchef im Raum. Ein finanzieller Rahmen, in dem man sich auch bisher bewegt hatte. Oberösterreichs Verbandspräsident Gerhard Götschhofer ist auf KURIER-Nachfrage ebenfalls überrascht: "So würde ich diese Kalkulation nicht machen."
Wichtige Punkte wie diese wollen einige Herren im Präsidium nun aber abgeklärt wissen, weshalb die Sitzung für Freitag mitunter auch einberufen wurde. Trotz Schöttels Erkrankung und der offiziellen Absage des Termins werden sich am Freitagabend dennoch einige Herrschaften aus besagtem Kreis zusammensetzen. Götschhofer sagt: "Ich weiß nicht, wer kommt, aber ich werde hinfahren. So lange Präsidiumsmitglieder wie wir formell für die Teamchefbestellung zuständig sind, will ich zumindest zeitnah über gewisse Dinge informiert werden."
Dass Götschhofer und Kollegen selbst den Teamchef aussuchen wollen, verneint der Jurist erneut: "Das, was man uns hier oft nachsagt, stimmt so nicht. Aber ich hätte gerne gewusst, nach welchen Kriterien gesucht wird und abgeklärt, was vernünftig ist. Ich hätte gerne ein fachliches Briefing."
Neben Götschhofer, Präsident Milletich und den beiden Geschäftsführern Thomas Hollerer und Bernhard Neuhold sollen auch Robert Sedlacek (Wien), Herbert Hübel (Salzburg), sowie Erwin Fuchs und Philip Thonhauser als Vertreter der Bundesliga dabei sein. Detail am Rande: Laut ÖFB-Organigramm ist Peter Schöttel für den Teamchef und das A-Nationalteam gar nicht zuständig.