ÖFB-Teamchef Rangnick lobt Alaba: "Er ist der logische Kapitän"
Der Name Rangnick zieht, nicht nur in Österreich und Deutschland. Rund 30 dänische Journalisten fanden sich am Sonntagnachmittag im Ernst-Happel-Stadion zur Pressekonferenz des österreichischen Teamchefs ein, um dem Deutsche vor dem Duell zwischen dem ÖFB-Team und Dänemark am Montagabend (20.45 Uhr) zu lauschen.
Und der 63-Jährige nutzte noch einmal die Gelegenheit, um auf den 3:0-Sieg vom Freitag gegen Kroatien zurückzublicken. "Wir haben beide Gesichter gezeigt gegen Kroatien. Zuerst, wie man es besser nicht machen soll und dann, wie es aussieht, wenn man diesen Druck auf den Platz bringt. Die zweite Halbzeit war richtig gut und überzeugend, so wollen wir gegen Dänemark von Anfang an auftreten", so der Deutsche.
Gegen die Skandinavier werde am Montag auch der eine oder andere neue Spieler einlaufen. Wer und auf welcher Position, hänge noch vom Training am Sonntagnachmittag ab, so der Trainer, der die Variabilität des Gegners in der Grundformation heraushob. "Die Dänen haben jahrelang verlässlich 4-3-3 gespielt, zuletzt aber auch gewechselt und etwa in 3-5-2 erfolgreich gespielt."
Für die Österreicher gehe es aber um die eigenen Prinzipien. "Dänemark ist eine technische Mannschaft, die gerne den Ball hat. Sie werden sicher auch gegen uns versuchen, ihr Spiel durchzubringen. Und für uns geht es darum, das nicht zuzulassen. Wir dürfen ihnen keine Zeit und keinen Raum geben."
Um dieses intensive Spiel wieder durchziehen zu können, wird es vor allem Frische brauchen. Rangnick: "Für mich ist die Frage, wie viel frisches Blut brauchen wir. Und natürlich würde ich gerne auch anderen die Möglichkeit geben, sich zu zeigen", so der Teamchef. "Die Herangehensweise, wie wir spielen, ist aber klar und unabhängig vom Personal oder der Grundformation."
Dänische Mentalität
Die Dänen kennt Rangnick gut. Nicht nur, weil die Spiele des Gegners ausgiebig analysiert wurden, sondern weil er mit dem einen oder anderen Spieler auch schon persönlich zu tun hatte, wie etwa mit Yussuf Poulsen in Leipzig. „Was dänische Spieler alle gemeinsam haben, ist eine Top-Mentalität und Einstellung. Für uns ist es dann aber auch nicht so wichtig, wer spielt. Wir fokussieren uns nicht auf einzelne Spieler, es geht um die Grundausrichtung.“
Beeindruckt ist Rangnick von den Dänen. „Was Kasper Hjlulmand geleistet hat mit Dänemark ist überragend“, streut Rangnick seinem Kollegen Rosen und verweist auf die geringere Einwohnerzahl des Gegners im Vergleich mit Österreich. „Auch der Sieg gegen Frankreich war kein Zufall und kein glücklicher Sieg. Da hat die Mannschaft gewonnen, die mehr investiert hat und deshalb hat mich das auch nicht überrascht.“
Wie sich Kapitän David Alaba in die österreichische Mannschaft eingefügt hat? "Ich kenne ihn, seit er 18 ist und weiß, dass er ein sehr bodenständiger Mensch ist, der auch durch seinen Erfolg nicht die Bodenhaftung verloren hat", schwärmt Rangnick und erzählte sogleich von der Trainingseinheit vom Samstag, an der Alaba schon teilgenommen hat. "Da ging's in jedem kleinen Spiel für David darum, wer gewinnt. Das ist schon beeindruckend von einem Spieler, der gerade vor einer Woche die Champions League gewonnen hat", so der Trainer über die Einstellung seines prominentesten Spielers. Nachsatz: "Für mich ist er der logische Kapitän. Er wird jetzt 30, ist im besten Alter und wird auch, sollten wir uns qualifizieren, bei den nächsten Turnieren eine tragende Rolle spielen."
Nichts anderes dürfte Rangnick auch mit Marko Arnautovic vorhaben, der am Freitag nach seinem Tor zum 1:0 in der Pause ausgewechselt werden musste. "Marko hat sich beim Torschuss eine leichte Verletzung zugezogen, wir haben es aber gut kontrolliert und ich denke, er wird gegen Dänemark wieder zu Verfügung stehen", so der 63-Jährige. Gut möglich, dass der 33-Jährige sein 100. Länderspiel allerdings als Joker bestreiten wird. Von Beginn an spielen wird indes diesmal Christoph Baumgartner. Und auch ein einen Wechsel auf der Torhüterposition deutete Rangnick am Sonntag an.