Sport/Fußball

ÖFB-Sportdirektor Schöttel erleichtert: "Sind gut im Turnier drin"

Der 3:1-Sieg der österreichischen Nationalmannschaft in ihrem ersten Fußball-EM-Spiel am Sonntag über Nordmazedonien hat bei ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel für große Erleichterung gesorgt. Der 54-jährige freute sich am Tag danach in Seefeld über den historischen Erfolg und blickt nun den kommenden Partien erwartungsfroh entgegen. "Die Mannschaft hat dem Druck standgehalten. Jetzt sind wir gut im Turnier drin und wollen so lange wie möglich bleiben", sagte Schöttel.

Die Erwartungshaltung vor dem Duell mit dem EM-Neuling in Bukarest sei groß gewesen, erzählte der Ex-Rapid-Trainer. "Es war klar, dass sich die Öffentlichkeit einen Sieg erwartet. Aber das stellt man sich immer leichter vor, wenn man nicht unmittelbar dabei ist."

Der Sieg sei verdient gewesen, betonte Schöttel. "Jetzt haben wir eine super Ausgangsposition. Das ist besser, als wenn man vom Start weg unter Druck wäre. Dadurch haben wir in den nächsten Tagen mehr Ruhe zum Arbeiten."

Alaba in Dreierkette ein Erfolg

Der Weg zur Achtelfinal-Teilnahme sei jedoch noch weit, sagte Schöttel. "Die Gruppe ist extrem eng und interessant. Vielleicht entscheiden erst die letzten Minuten im dritten Spiel, wer weiterkommt."

Erfreut zeigte sich Schöttel auch über den gelungenen Schachzug von Franco Foda, David Alaba ins Zentrum einer Dreierkette zu beordern. "Ich weiß, dass Franco das schon längere Zeit im Hinterkopf hat, weil es eine Position ist und für die nächsten Jahre sein kann, wo er all seine Stärken auf den Platz bringen kann. Es ist eine schöne Geschichte, dass es gleich so funktioniert hat."

Schöttel traf mit dem ÖFB-Tross in der Nacht auf Montag um etwa 1.00 Uhr im Hotel in Seefeld ein. Am Montagvormittag stand dann eine Regenerationseinheit auf dem Programm. Nach derzeitigem Stand gibt es keine gravierenden Verletzungsprobleme, nur Aleksandar Dragovic war einigermaßen gezeichnet.

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Dragovic wohl weiterhin einsatzbereit

Der zur Pause ausgetauschte Innenverteidiger erlitt gegen Nordmazedonien eine doppelte Rissquetschwunde um das rechte Auge, die genäht werden musste. Anzeichen für eine Gehirnerschütterung gibt es laut ÖFB nicht. "Ich denke, dass es sich fürs Holland-Match ausgehen wird", sagte Schöttel.

In diesem Fall müsste der gegen Nordmazedonien in der zweiten Hälfte eingesetzte Philipp Lienhart wohl wieder auf die Bank. "Ich weiß nicht, wie der Plan mit Drago ist. Ich versuche, mich im Training wieder anzubieten, und wenn ich die Chance bekomme, will ich so gut wie möglich vorbereitet ins Spiel gehen", meinte der Freiburg-Profi.

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Für Lienhart und seine Kollegen geht es am Mittwoch nach Amsterdam, wo tags darauf das Duell mit dem ebenfalls siegreich gestarteten Gruppenfavoriten Niederlande wartet. "Wir wollen weiter Punkte sammeln, aber wir wissen, dass die Qualität des Gegners schon noch einmal eine andere sein wird", erklärte der Niederösterreicher.

Sollte gegen "Oranje" eine Niederlage vermieden werden, wäre der erstmalige Einzug in die EURO-K.o.-Phase so gut wie fix. Historische Bedeutung hatte bereits das 3:1 gegen Nordmazedonien - dabei handelte es sich um den ersten Sieg des Männer-Nationalteams bei einer kontinentalen Endrunde. ÖFB-"Pionier" war aber die Frauen-Auswahl, die es 2017 bis ins EM-Semifinale schaffte.