Noch ein Innenverteidiger: Rapid verbreitert mit Sollbauer den Kader
Von Alexander Huber
Einen Tag nach dem überraschenden vierten Neuzugang - Aleksa Pejic - wurde der erwartete fünfte Neue verkündet: Michael Sollbauer wechselt zu Rapid.
Der Innenverteidiger kommt ablösefrei aus Dresden, weil Dynamo abgestiegen ist und damit der für die zweite deutsche Liga gültige Vertrag zu Ende ist.
Der 32-jährige Kärntner war in seiner Karriere stets Stammspieler, beim WAC ebenso wie in Barnsley und in Dresden. Bei Rapid wird die Konkurrenz härter: Neben Kapitän Max Hofmann, Kevin Wimmer und dem U-19-EM-Teilnehmer Leo Querfeld ist auch noch Emanuel Aiwu beim Verein.
Lehre aus der letzten Saison
Warum Sollbauer trotzdem verpflichtet wurde? Hofmann hatte eine Gesichts-OP, Querfeld kommt erst zum Saisonstart zurück und bei Aiwu könnte es noch einen Millionentransfer geben.
Trainer Ferdinand Feldhofer ist von Sollbauer und seinem Vertrag für zwei Jahre überzeugt. „Es ist eine wichtige Erkenntnis der abgelaufenen Saison, dass wir einen breiteren Kader benötigen. Alle werden ihre Einsatzzeiten bekommen“, meint Feldhofer zum KURIER.
Ob Querfeld ein Routinier, der Rapid keine Ablöse mehr bringen wird, vor die Nase gesetzt wird? „Nein, sicher nicht“, betont Feldhofer. „Warum soll Leo im Herbst nicht noch mehr Einsätze haben als zuletzt im Frühjahr?“
Die Rapidler rechnen mit dem Einzug in die Gruppenphase der Conference League und hätten damit ab Mitte Juli durchgehend englische Wochen bis zur Winter-WM in Katar.
Rapid-Sportchef Zoran Barisic betont beim aktuellen Neuzugang den Faktor Führungsspieler: „Michael Sollbauer ist als langjähriger Kapitän des WAC zuerst nach England und dann nach Deutschland gewechselt und auch bei seinen Auslandsstationen rasch zum Vizekapitän geworden. Schon das sagt einiges über seine Persönlichkeit und seine Führungsqualitäten aus. Er hat eine sehr gute Einstellung, coacht seine Mitspieler und verfügt über einen Top-Charakter sowie viel Erfahrung.“
Die vielen Jungen würden einen wie Sollbauer benötigen: „Es braucht die richtige Mischung mit routinierten Akteuren. Da passt Sollbauer perfekt.“
"Kleiner Traum"
Michael Sollbauer selbst meint zu seinem Wechsel nach Hütteldorf: „Ich freue mich riesig über diesen Transfer und auf die neue Aufgabe. Mit dem Wechsel zu Rapid geht für mich schon ein kleiner Traum in Erfüllung. Als Rapid die Gespräche mit mir und meinem Management aufgenommen hat, war für mich von Anfang an klar, dass ich künftig ein Teil dieser Mannschaft mit viel Potenzial sein möchte.“