Liverpools Traum von vier Titeln lebt - Klopp euphorisch
Jürgen Klopp konnte gar nicht aufhören, zu grinsen. "Es ist unglaublich", schwärmte der deutsche Trainer des englischen Topklubs Liverpool nach dem Einzug ins FA-Cup-Finale. "Ich bin absolut stolz." Mit 3:2 bezwangen die Reds im Londoner Wembley-Stadion nicht nur den großen Rivalen Manchester City und Pep Guardiola im Halbfinale, für Liverpool könnte es eine historische Saison werden. Erstmals kann das Klopp-Team das Quadrupel, also vier Titel, gewinnen.
"Wir haben noch zu viele Spiele", entgegnete der Deutsche nach seinem ersten Einzug ins FA-Cup-Endspiel und verneinte Gedanken an einen möglichen Vierfach-Coup. Neben dem Pokalfinale und dem Ligacup-Erfolg steht Liverpool auch im Halbfinale der Champions League und besitzt als Zweiter in der Premier League, einen Zähler hinter Manchester City, weiterhin gute Meister-Chancen.
Am Samstag beeindruckte vor allem der Auftritt in der ersten Halbzeit. "Das war die beste erste Hälfte, die wir je gespielt haben. Wir haben alles richtig gemacht", schwärmte Klopp. Auch der frühere englische Nationalverteidiger Martin Keown stellte erstaunt fest: "In der ersten Halbzeit war Liverpool in seiner eigenen Welt."
Liga-Tabellenführer Man City war erst nach der Pause auf Augenhöhe. "Wir haben viel besser als City gespielt", betonte Klopp und erinnerte an das eher glückliche 2:2 gegen City in der Liga am vergangenen Sonntag. "Wir haben hochverdient gewonnen." Zeit zum entspannen oder genießen bleibt Liverpool aber nicht. Bereits am Dienstag geht es gegen den Erzrivalen Manchester United um wichtige Premier-League-Punkte. Fünf Tage später kommt der abstiegsgefährdete FC Everton zum Liverpool-Derby an die Anfield Road.
Danach reist Villareal zum ersten Semifinale in der Königsklasse nach England. "Ich denke, wir werden keine freie Woche mehr bis zum Saison-Ende haben", bemerkte Klopp. "Jetzt wollen wir erstmal das nächste Spiel gewinnen. Danach gucken wir weiter."
Klopps Trainer-Kollege Guardiola musste sich dagegen Kritik zur Aufstellung vor allem im Tor gefallen lassen. Ersatzkeeper Zack Steffen patzte beim zweiten Gegentreffer schwer. "Es war ein Unfall. Er hat es verdient zu spielen, und danach machte er eine gute Partie", sagte der Katalane. Für Alan Shearer, früher Kapitän der englischen Nationalelf, war die Aufstellung der Grund für das City-Aus. "Liverpool hatte Alisson, der zweimal glänzend parieren konnte. Ihr Torhüter hat Fehler gemacht. Das war der Unterschied", urteilte der Stürmer.