Sport/Fußball

Champions League: Salzburg kratzte in Liverpool an der Sensation

Unglaubliches spielte sich am Mittwoch im legendären Stadion Anfield in Liverpool ab: Salzburg konnte beim regierenden Champions-League-Sieger, der in den vergangenen fünf Heimspielen in der Eliteliga von Klubs wie FC Barcelona oder Bayern kein Gegentor erhalten hatte, ein 0:3 aufholen. Letztlich musste sich Österreichs Meister der Offensivpower Liverpools doch geschlagen geben und unterlag noch mit 3:4.

Trainer Marsch hatte mit seiner Elf überrascht: Onguene begann statt des langsameren Ramalho in der Innenverteidigung. Mwepu ersetzte den verletzten Bernede, für den zuletzt kranken Haaland begann Daka. Der Norweger saß vorerst auf der Bank.

Bei Liverpool spielte Gomez statt des angeschlagenen Matip in der Innenverteidigung. Adrian stand wie im zuletzt statt des verletzten Welttorhüters Alisson im Tor. Sonst hatte Trainer Klopp alle seine Stars aufgeboten. Von den Ex-Salzburgern stand Mane in der Startelf, Keita saß auf der Ersatzbank.

Bilder aus Liverpool:

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Forscher Start

Die Salzburger spielten dieses Mal ganz in Schwarz. Das war aber das einzige Ungewöhnliche. Aufgetreten wurde wie immer, obwohl es ja gegen den Champions-League-Titelverteidiger ging. Es wurde mitgespielt – und mit einem Schuss von Minamino gleich ein Zeichen gesetzt (2.).

Liverpool verstand die Warnung. Trainer Klopp hatte angekündigt, dass sein Team Salzburg nicht unterschätzen wird. Und das war auch so. Die Gäste gerieten schnell in Rückstand: Nach einem Doppelpass zwischen Mane und Firmino war es just der Ex-Salzburger, der in der neunten Minute zum 1:0 traf.

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Rechtsverteidiger Kristensen hatte man offensichtlich als Schwachpunkt ausgemacht. Denn es wurde immer wieder nach perfekten Wechselpässen über dessen Abwehrseite probiert. Die Salzburger durften durchaus mitspielen, aber immer wenn sie in den Strafraum kamen, war die ganz große Offensivklasse der Liverpooler zu bestaunen.

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Und dass der Premier-League-Tabellenführer auch über die rechte Angriffsseite gefährlich werden kann, wurde in der 26. Minute gezeigt: Einen perfekten Stanglpass von Rechtsverteidiger Alexander-Arnold verwertete Linksverteidiger Robertson. Das sagt alles über die Flexibilität Liverpools – 2:0.

Und es wurde noch bitterer: Nachdem Keeper Stankovic einen Kopfball von Firmino zu kurz abgewehrt hatte, staubte Salah ab – 3:0 (36.).

Aber auch Salzburg hatte Chancen, die vierte wurde verwertet: Hwang, der sich seiner Schutzbrille nach einer Augenverletzung längst entledigt hatte, traf nach einem Solo, bei dem er Weltklasseverteidiger Van Dijk stehen ließ (39.). Es stand 3:1, obwohl auf der Anzeigentafel minutenlang 3:3 aufleuchtete – eine weise Vorahnung auf das, was kommen sollte.

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Aufholjagd

Denn nach dem Wechsel wankte Liverpool plötzlich. Salzburg funktionierte nach der Umstellung auf eine Raute nach 35 Minuten viel besser: Adrian schoss Daka an, der Ball ging neben das Tor. Hwang ließ eine gute Schusschance aus. Minamino besorgte schließlich mit einem tollen Volley das 2:3 (56.).

Marsch brachte nun Haaland für Daka. Und der Norweger war schon kurz danach erfolgreich: Er musste einen perfekten Stanglpass von Minamino nur mehr über die Linie drücken – 3:3 (60.).

Klopp brachte mit Origi einen vierten Stürmer. Liverpool erhöhte den Druck – angetrieben von 50.000 Fans, die erkannt hatten, dass ihr Team gegen diese Salzburger ihre Unterstützung braucht. Und das half: Salah traf zum 4:3-Siegestor, nachdem dem überheblich spielenden Szoboszlai ein Fehler beim Rausspielen unterlaufen war (69.). Dabei blieb es. Liverpool ließ keine Salzburger Ausgleichschance mehr zu.

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Tore:
1:0 ( 9.) Mane
2:0 (25.) Robertson
3:0 (36.) Salah
3:1 (39.) Hwang
3:2 Minamino (55.)
3:3 Haaland (60.)
4:3 Salah (69.)

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