Sport/Fußball

LASK: Sechs Zähler Rückstand statt drei Punkten Vorsprung

Nach dem Abzug von sechs Punkten wegen verbotenen Mannschaftstrainings während der Corona-Zwangpause hat der LASK nun im Titelkampf gleich den nächsten Rückschlag hinnehmen müssen.

Die Linzer verloren am Mittwochabend zum Meistergruppen-Auftakt ihr Heimspiel in Pasching gegen Außenseiter TSV Hartberg 1:2 (1:1) und fielen dadurch auf Rang drei der Fußball-Bundesliga zurück.

Damit wurde binnen einer Woche aus einem Vorsprung von drei Punkten auf Titelverteidiger Red Bull Salzburg ein satter Rückstand von sechs Zählern auf den Serienchampion, der sein Heimspiel gegen Rapid 2:0 gewann.

„Die Niederlage ist bitter, ich kann der Mannschaft aber nichts vorwerfen. Wir haben alles versucht. Wenn du Druck machst, dann ist für den Gegner Raum da. Und Hartberg verfügt über eines der besten Umschaltspiele der Liga“, analysierte LASK-Coach Valerien Ismael die Niederlage in letzter Minute - Dario Tadic besorgte den Siegtreffer für die Steirer erst in der Nachspielzeit - nüchtern.

Auch wollte der 44-jährige Franzose nicht von einer besonderen Enttäuschung sprechen. „Natürlich sind wir enttäuscht, aber für mich überwiegt heute mehr die Freude, dass überhaupt wieder gespielt wurde“, sagte Ismael, dessen Team viel „Pech“ hatte.

Denn nicht nur, dass für Hartberg neben dem ausgezeichneten Schlussmann Rene Swete auch dreimal das Torgebälk (zweimal Latte, einmal Stange) einen Rückstand vereitelte, scheiterten die Linzer im Abschluss ebenso am eigenen Unvermögen.

Dem LASK-Coach blieb vor allem „die hundertprozentige Torchance“ von Husein Balic in Erinnerung. Der Flügelstürmer hatte kurz vor der Pause aus sechs Metern einen Sitzer ausgelassen (41.). „Heute werde ich sicher eine unruhige Nacht haben“, meinte Balic im Sky-Interview.

„Wir haben es einfach verabsäumt, den Sack zuzumachen im richtigen Zeitpunkt“, nannte Ismael die „fehlende Effektivität vor dem Tor“ als Hauptgrund für die erste Liga-Niederlage in diesem Jahr nach zuvor vier Siegen.

Hartberg hatte dagegen erneut Grund zum Feiern in Pasching, wo man am 1. März zwar 1:5 untergegangen war, doch trotzdem den erstmaligen Sprung in die Meistergruppe geschafft hatte.

"Nicht überheblich werden"

„Ein wunderbares Gefühl, auswärts beim LASK zu siegen“, versicherte TSV-Coach Markus Schopp, blieb aber trotz Vorstoß auf Platz fünf am Boden. „Wir werden jetzt nicht überheblich werden und wissen, welche Rolle wir spielen.“

In dieser Meistergruppe sei seine Elf „immer der Underdog. Die Frage ist, wie wir in jedem Spiel damit umgehen. Heute hat die Mannschaft die Antwort auf dem Platz geliefert. Alleine unser erstes Tor war symptomatisch dafür, wie mutig wir da aufgetreten sind“, lautete der zufriedene Kommentar von Schopp.

Man darf gespannt sein, ob das den Hartbergern auch am Sonntag (17.00 Uhr) im Heimspiel gegen Salzburg gelingt.

Der LASK gastiert dann zeitgleich beim WAC, der nach einem 2:1 im Pack-Derby bei Sturm Graz nun einen Zähler vor den Linzern Zweiter ist. Ein „Erfolgserlebnis“ lautet Ismaels Zielsetzung für dieses Duell der ersten beiden Salzburg-Jäger. „Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft die richtige Antwort auf dem Platz zeigen wird.“