Kreuzband-OP bei Greiml: Plötzlich gehen Rapid die Verteidiger aus
Von Alexander Huber
Es passt zu den verpatzten Bundesliga-Auftritten von Rapid: Auf die souveränste Hälfte dieser Saison folgten zwei Tiefschläge und am Tag nach dem 1:1 in Hartberg war Katzenjammer angesagt. Zuerst die Schmerzensschreie von Leo Greiml, dann der Ausgleich mit der allerletzten Aktion in der 97. Minute.
Ausgerechnet bei Greiml, dem Aufsteiger in Hütteldorf, wurde nach seinem 23. Pflichtspieleinsatz in 15 Wochen ein Kreuzbandriss diagnostiziert. Ein MRT sollte Montagabend die Befürchtung noch definitiv abbilden. Der 20-jährige Fan-Liebling muss operiert werden.
Gemeinsames Comeback?
Der Ausfall des Innenverteidigers für mindestens ein halbes Jahr wird bei Rapid Spuren hinterlassen. „Der Leo ist noch nie liegen geblieben. Er wird uns als Mensch und Spieler abgehen“, betont Didi Kühbauer. Der Trainer hofft aber auf ein gemeinsames Comeback: „Ich bin mir sicher, dass er stärker zurückkommen wird.“ Während der Reha wird die Frage einer Verlängerung des auslaufenden Vertrages auch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten sein.
"Der gesamte Klub mit all unseren Fans steht geschlossen hinter Leo. Er verkörpert alle Rapid-Tugenden und ich bin aufgrund seiner Einstellung überzeugt, dass er nach seinem Comeback noch besser sein", meint Zoran Barisic. Der Sportdirektor hofft auf eine Vertragsverlängerung: "Ich hoffe, dass er über die laufende Saison hinaus noch viele Spiele für Rapid bestreiten wird."
Und plötzlich wird es in der Innenverteidigung knapp: Neben Greiml und dem Langzeitverletzten Dibon fehlt derzeit auch Kapitän Hofmann (Nasenbeinbruch). Neuzugang Aiwu ist ohnehin gesetzt, ein anderer, bislang enttäuschender Neuer wäre jetzt gefragt. Doch Kevin Wimmer hatte in Hartberg beim Aufwärmen Muskelbeschwerden.
Zwei Schlüsselspiele
Das Cup-Achtelfinale in Amstetten wird zum Wettlauf mit der Zeit: Bis Donnerstag, 18 Uhr, muss Kühbauer eine einsatzfähige Defensive zusammenstellen. Der Aufstieg gegen den Zweitligisten ist trotz der widrigen Umstände Pflicht. Und danach wartet das nächste unerwartete Kellerduell: Der LASK war in den vergangenen beiden Saisonen der (schließlich unterlegene) Konkurrent im Kampf um den Vizemeister. Am Sonntag kommen die Linzer als Letzter nach Wien.
Kärntner Cup-Doppel
Parallel zum Cupspiel von Rapid empfängt der LASK im Kampf um das Viertelfinale die WSG. Die Tiroler haben ja mit dem Last-Minute-Sieg bei der Admira die Rote Liga-Laterne abgegeben.
Bereits heute, ab 11.30 Uhr (ORF Sport+ live), ist im Achtelfinale der WAC bei Lafnitz gefordert. Als letzter Amateurverein im Bewerb versucht sich Weiz gegen Klagenfurt (14.30 Uhr).