Sport/Fußball

Gutes Los für Österreich: Das ÖFB-Team trifft auf Wales

Lothar Matthäus mag Österreich. Der ehemalige deutsche Fußballheld fischte gestern den Zettel mit der Aufschrift „Austria“ aus der zweiten Kugel. Das hieß, dass Österreich im Kampf um eines der drei letzten WM- Tickets am 24. März auf Wales trifft.  Und schafft man den Aufstieg, dann wartet fünf Tage später im Finale der Sieger aus Schottland gegen die Ukraine. 

Teamchef Franco Foda zitierte das Lotto-Motto: „Alles ist möglich.“ Dass das zweite Spiel eine Heimpartie in Wien wäre, sieht er als „zusätzliche Motivation“. „Wenn alle fit sind, alle an Bord, wenn wir einen Rhythmus haben, dann haben wir absolut die Chance uns für die WM zu qualifizieren.“

Hätte Herr Matthäus Österreich als fünfte oder sechste Kugel gezogen, wären Italien und Portugal mögliche Gegner gewesen. Das heißt, dass einer der beiden letzten Europameister bei der WM zuschauen muss. Dass kann Österreich aber egal sein. Denn das Los war ein zweites Mal gut zu Franco Foda und seinen Spielern, denn der Sieger des Duells Österreich gegen Wales hat im Finale sogar Heimrecht.

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Glücklich

Foda wollte offiziell nicht von einem Glückslos sprechen. „Alle Mannschaften haben ein klares Ziel. Wir müssen zwei Spiele gewinnen, keines wird einfach.“ Doch dann zeigte er sich doch erfreut, dass man Italien und Portugal aus dem Weg geht. „Es ist die schwierigste Gruppe. So gesehen hatten wir Glück.“ 

Dieses mögliche Endspiel würde der ÖFB in Wien bestreiten. Ob es dabei gar möglich wäre, das Ernst-Happel-Stadion innerhalb von fünf Tagen völlig auszuverkaufen? „Es wäre schon toll, wenn wir uns in Wien für Katar qualifizieren könnten.“

Spieltermine für das Play-off
Am 24. März steigen die 
Semifinali, am 29. die Finali

13 Teams sind fix
Bislang für die WM in Katar 
(21. 11.–18. 12.):  Deutschland, Dänemark, Belgien, Frankreich, Kroatien, Serbien, Spanien, England, Schweiz, Niederlande, Katar, Brasilien, Argentinien

Rückblick

Zukunftsmusik. Zunächst müssen sich die Österreicher auf die Waliser konzentrieren. Zwei Duelle mit den Briten gab es zuletzt in der Qualifikation zur WM 2018 in Russland. Nach einem 2:2 in Wien im Oktober 2016 folgte ein Jahr später eine 0:1-Niederlage in Cardiff. Schließlich fuhren beide Teams nicht nach Russland. Gruppensieger wurde Serbien vor Irland, die Österreicher hinter den Walisern gar nur Vierter. 

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Wie sehr die Waliser noch mit jenem Team von vor vier Jahren zu vergleichen sind, wird man sehen. Topstar Gareth Bale jedenfalls ist mit 32 Jahren zwar noch nicht zu alt für Topleistungen, aber bei Real Madrid nun schon eine Zeit lang verletzt. Ein Comeback-Versuch scheiterte vor wenigen Wochen schon nach 45 Minuten.

Foda gibt den Fahrplan für die unmittelbare Zukunft vor: „Wir werden uns in den nächsten Wochen und Monaten mit den Gegnern beschäftigen und sie analysieren. Mit Wales haben wir zuletzt keine so guten Erfahrungen gemacht.“

Ein Punkt gegen Schottland

Auch nicht mit den Schotten, gegen die es in der WM-Qualifikation nur zu einem Punkt reichte. Foda: „In Schottland hätten wir aber gewinnen müssen, da waren wir die bessere Mannschaft.“ Und in Wien wäre ein Remis möglich gewesen statt einer Niederlage. Oder wird es, ein Sieg in Wales vorausgesetzt, doch wieder die Ukraine? 

„Wir kennen beide Teams sehr gut. Gegen die Ukraine haben wir bei der EM gewonnen, das sind gute und schöne Erinnerungen“, so Foda, der noch einmal betont: „In Wien den Sack zuzumachen, das  wäre schon schön.“ Es ist jedenfalls  möglich.

Verbandsgründung: 1876
Teamchef: Rob Page (interimistisch)
Bekannteste Spieler: Gareth Bale (Real Madrid), Aaron Ramsey (Juventus Turin)
Bisherige WM-Teilnahmen: 1 (1958)
Größte Erfolge: WM-Viertelfinale 1958, EM-Semifinale 2016
FIFA-Ranking: 19. (Österreich 30.)
Bisherige Duelle: Österreich - Wales: 10 Spiele, 5 Siege, 2 Remis, 3 Niederlagen, Torverhältnis 13:9