Sport/Fußball

K.o. in Minute 121: Salzburg ringt Rapid im Cup-Krimi nieder

So einen Cup-Fight hat Fußball-Österreich schon lange nicht mehr gesehen. Mit zwei Mann weniger hielt Rapid auch in der Verlängerung dagegen. Am Ende gab es in Runde zwei bei der Revanche für das Finale vom 1. Mai aber doch einen Salzburger Sieg, 2:1 durch Minamino nach 121 Minuten.

Zugesehen haben 20.400 – das ist abseits von Endspielen und Wiener Derbys sogar Rekord im ÖFB-Cup. Besonders prominenter Besuch war unter den Herren mit Notizblock zu finden. Neben dem kommenden Champions-League-Gegner Liverpool schickten auch Dortmund und Manchester United ihre Scouts. Der begehrteste unter den Bullen war allerdings nicht zu sehen. Der neue Stürmerstar Haaland ist erkrankt, deswegen konnte Trainer Marsch nicht ganz wie geplant die ausgeruhte Top-Elf aufbieten.

Freiwillig verzichtete der Titelverteidiger auf Max Wöber, der beim Cupfinale noch im Rapid-Fansektor gegen die Bullen dabei war. Die vorbereiteten Schmähungen per Transparent wurden trotzdem hochgehalten.

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Starke Defensive

Rapid-Trainer Kühbauer hatte mit fünf Neuen die bislang defensivste Aufstellung aufgeboten. Mit Hofmann kam auch die Dreierkette zurück, rechts gab Stojkovic sein Debüt. Im zentralen Mittelfeld durfte Derby-Entdeckung Velimirovic erstmals zuhause einlaufen. Lediglich Kitagawa und Fountas waren im 5-3-2 eindeutige und ebenso flinke Offensivkräfte.

Was die Grünen aber nicht davon abhielt, gekonnt nach vorne zu spielen. Salzburg schien vom aggressiven High-Speed-Start etwas überrascht. Velimirovic köpfelte stark, Stankovic hielt besser (5.). Drei Minuten später verschoss Kitagawa nach Traumpass von Schwab.

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Der Rapid-Kapitän kam gegen Bernede zu spät und verletzte den Sechser. Nach nur 17 Minuten musste Mwepu rein. Gefährlich wurde Salzburg nur in einer Aktion. Dafür aber zwei Mal: Strebinger hielt gegen Daka doppelt (36.). Die zweite Hälfte begann mit dem nächsten Lochpass von Schwab, doch auch Fountas schoss daneben.

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Wie perfekte Schusstechnik aussieht, zeigte Dominik Szoboszlai. Aus knapp 30 Metern zirkelte der Ungar einen Freistoß unhaltbar ins Kreuzeck. Doch Rapid kam zurück. Erstmals gelang Hofmann ein weiter Pass, Fountas legte den Turbo ein und Koya Kitagawa verwandelte den Stanglpass mit seinem ersten Treffer zum 1:1 (56.).

Fünf Minuten später humpelte der Japaner vom Platz. Mit einer Knöchelverletzung musste der Torschütze anschließend den Weg ins Krankenhaus antreten.

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Dramatik in Minute 65

Als Stojkovic gegen Minamino zu spät kam, verzichtete Schiedsrichter Eisner auf den fälligen Elfmeter-Pfiff (58.).

In Minute 65 kippte das Spiel: Velimirovic traf die Stange, Sekunden später fällte Schwab Junuzovic und musste zurecht mit Gelb-Rot raus. Kühbauer schaltete mit dem nächsten Debütanten, dem 19-jährigen Lion Schuster auf totale Defensive.

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Lediglich Daka kam im Powerplay durch, Strebinger rettete (73.). Nach einem Eckball hatte Mwepu den Matchball – drüber (89.). In die Verlängerung kam Rapid aber nur noch zu neunt. Eisner ließ nach einem Foul an Rapid weiterspielen, dem 18-jährigen Velimirovic spielten die Nerven einen Streich – Foul, Gelb-Rot (90+3).

Das 5-3-0 von Rapid hielt auch in der Verlängerung erstaunlich gut, das Stadion tobte. Eisner ließ nachspielen und Minamino traf mit der allerletzten Aktion (121.).

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Rapid - Salzburg 1:2 (1:1,0:0) 

Wien, Allianz Stadion, 20.400, SR Eisner

Tore: 0:1 ( 50.) Szoboszlai (Freistoß)
      1:1 ( 56.) Kitagawa
      1:2 (121.) Minamino

Rapid: Strebinger - Hofmann, Dibon, Barac - Stojkovic (91. Auer), Velimirovic, D. Ljubicic (110. Arase), Schwab, Ullmann - Kitagawa (60. Schobesberger), Fountas (68. Schuster)

Salzburg: Stankovic - Kristensen, Ramalho, Onguene, Ulmer (91. Ashimeru) - Szoboszlai, Bernede (18. Mwepu), Junuzovic, Minamino - Daka (83. Prevljak), Koita (61. Okugawa)

Gelb-Rote Karten: Schwab (65./Foul), Velimirovic (90.+4/Foul)

Gelbe Karten: D. Ljubicic, Barac, Stojkovic bzw. Minamino, Marsch (Trainer)

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