ÖFB-Team ohne Arnautovic, Grbic und Baumgartner erstmals dabei
Marko Arnautovic steht, wie vom KURIER angekündigt, nicht im Kader der österreichischen Fußall-Nationalmannschaft für die Nations-League-Spiele am 4. September in Oslo gegen Norwegen und am 7. September in Klagenfurt gegen Rumänien. Der China-Legionär musste aufgrund der aktuellen Reisebeschränkungen absagen.
Dafür nominierte Teamchef Franco Foda am Dienstag David Alaba, obwohl der Wiener mit dem FC Bayern erst am Sonntag im Champions-League-Finale im Einsatz war. Neu im Aufgebot stehen Christoph Baumgartner (Hoffenheim) und Adrian Grbic (Lorient). Nicht einmal auf der Abrufliste scheint Alessandro Schöpf (Schalke) auf, der angeblich mit dem Coronavirus infiziert ist.
Eine Infektion des Schalke-Legionärs mit dem Coronavirus wurde am Dienstag bei der Kaderbekanntgabe des ÖFB in Wien nicht bestätigt. Schöpf hatte sich lauf Foda aber am Vortag mit ihm in Verbindung gesetzt. "Er hat mich gestern telefonisch informiert, dass er jetzt für diesen Lehrgang nicht zur Verfügung steht", erklärte Foda auf Nachfrage.
Tor: Pavao Pervan (VfL Wolfsburg/GER, 1 Länderspiel), Alexander Schlager (LASK, 1), Cican Stankovic (Red Bull Salzburg, 4)
Abwehr: Aleksandar Dragovic (Bayer 04 Leverkusen/GER, 80/1 Tor), Martin Hinteregger (Eintracht Frankfurt/GER, 45/4), Stefan Lainer (Borussia Mönchengladbach/GER, 18/1), Philipp Lienhart (SC Freiburg/GER, 1/0), Stefan Posch (TSG 1899 Hoffenheim/GER, 5/1), Andreas Ulmer (Red Bull Salzburg, 17/0), David Alaba (FC Bayern München/GER, 72/14)
Mittelfeld: Julian Baumgartlinger (Bayer 04 Leverkusen/GER, 74/1), Christoph Baumgartner (TSG 1899 Hoffenheim/GER, 0), Florian Grillitsch (TSG 1899 Hoffenheim/GER, 15/1), Stefan Ilsanker (Eintracht Frankfurt/GER, 42/0), Florian Kainz (1. FC Köln/GER, 16/0), Konrad Laimer (RB Leipzig/GER, 7/1), Valentino Lazaro (Borussia Mönchengladbach/GER, 28/3), Xaver Schlager (VfL Wolfsburg/GER, 11/1), Peter Zulj (RSC Anderlecht/BEL, 10/0)
Angriff: Adrian Grbic (FC Lorient/FRA, 0/0), Michael Gregoritsch (FC Augsburg/GER, 17/2), Karim Onisiwo (1. FSV Mainz 05/GER, 6/0), Marcel Sabitzer (RB Leipzig/GER, 42/7)
Auf Abruf: Jörg Siebenhandl (SK Sturm Graz, 2), Dejan Stojanovic (Middlesbrough FC/ENG, 0) - Marco Friedl (SV Werder Bremen/GER, 0), Gernot Trauner (LASK, 1/0), Christopher Trimmel (1. FC Union Berlin/GER, 7/0), Maximilian Ullmann (SK Rapid, 0), Albert Vallci (FC Red Bull Salzburg, 0), Philipp Wiesinger (LASK, 0), Maximilian Wöber (FC Red Bull Salzburg, 6/0); Reinhold Ranftl (LASK, 1/0), Romano Schmid (SV Werder Bremen/GER, 0); Sasa Kalajdzic (VfB Stuttgart/GER, 0), Christoph Monschein (FK Austria Wien, 0), Marko Raguz (LASK, 0)
Werner Gregoritsch nach Herzinfarkt stabil
Ein Update gab es zum Gesundheitszustand von U21-Teamchef Werner Gregoritsch, der am Montagbei einem VIP-Tennis-Turnier in Wien einen leichten Herzinfarkt erlitten hat. Laut ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel wurde Gregoritsch ein Stent eingesetzt. "Er hat sich schon kurz danach bei mir gemeldet und ich habe auch heute mit ihm telefoniert. Es geht ihm den Umständen entsprechend gut, er hatte Glück im Unglück", erklärte der Wiener.
In Abwesenheit von Gregoritsch wird Schöttel in den EM-Qualifikationspartien am 4. September gegen Albanien und am 8. September gegen England jeweils in Ried als U21-Chefcoach fungieren. "Ich gehe davon aus, dass er (Anm.: Gregoritsch) dann beim Lehrgang im Oktober wieder dabei sein kann", meinte Schöttel.
Der Sportdirektor richtete dem 62-jährigen Steirer ebenso Genesungswünsche aus wie ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold und Teamchef Foda, der mit Gregoritsch nach eigenen Angaben ebenfalls noch am Montag ein Telefonat geführt hatte.
Corona bestimmt alles
Die erste Zusammenkunft des Nationalteams nach über neun Monaten wird von der Coronavirus-Pandemie überschattet. Damit es rund um die Nations-League-Spiele nicht zu Infektionen kommt, setzt der ÖFB laut Geschäftsführer Bernhard Neuhold unter anderem auf jenes Präventionskonzept, das schon beim Cupfinale im Mai und anschließend in der heimischen Bundesliga angewendet wurde.
Die ab Sonntag im ÖFB-Camp in Pörtschach ankommenden Spieler sollen außerhalb des Trainings physischen Kontakt so gut wie möglich vermeiden, die Abstandsregeln einhalten, häufig Hände desinfizieren und im Hotel Mund-Nasen-Schutz verwenden. Im Quartier ist für die Mannschaft von Teamchef Franco Foda ein eigener isolierter Bereich reserviert.
Während des gesamten Lehrgangs muss sich jeder Spieler und Betreuer insgesamt fünf PCR-Tests unterziehen, dem ersten davon direkt nach der Ankunft in Pörtschach. Erst nach einem negativen Ergebnis ist eine Teilnahme am ersten Mannschaftstraining am Montagabend möglich. Ein eigener Test ist auch unmittelbar nach der Landung am Donnerstag in Norwegen fällig. Derzeit sehen die Reisebeschränkungen vor, dass aus Österreich eintreffende Personen nach ihrer Ankunft in dem skandinavischen Land eine zehntägige Quarantäne antreten müssen.
"Wir sind in einem intensiven Austausch mit dem norwegischen Verband und haben Stand jetzt die Information, dass wir die Quarantäne umgehen können, wenn die Tests in Norwegen negativ sind", berichtete Neuhold. Bei einem positiven Fall müsste der Infizierte isoliert werden. Eine 0:3-Wertung wäre laut dem Niederösterreicher nur dann denkbar, wenn "größere Teile der Mannschaft" betroffen sein sollten. Damit es nicht so weit kommt, sollen die Kicker täglich über ihren Gesundheitszustand und ihre Kontakte Buch führen.
Neuhold zeigte sich von der Richtigkeit dieser Maßnahmen überzeugt. "Wir werden nie eine Garantie haben, keine positiv getesteten Personen bei einem Lehrgang zu haben, aber wir wollen das Risiko so weit wie möglich minimieren und halten uns an die Vorgaben der österreichischen Behörden und der UEFA."
Keine Fans
Gemäß den Regelungen der heimischen Behörden wären im Klagenfurter Wörthersee-Stadion gegen Rumänien bis zu 10.000 Personen erlaubt. Die UEFA entschied jedoch, dass in den September-Länderspielen europaweit keine Fans zugelassen sind. "Das wird von uns respektiert, auch wenn es schade ist, keine Zuschauer im Stadion zu haben", sagte Neuhold.
Das fehlenden Zuschauer-Einnahmen und die Umsetzung des Präventionskonzept bedeuten für die ohnehin schon angespannten ÖFB-Finanzen eine weitere Belastung. Neuhold: "Das sind zusätzliche Kosten, denen wir uns natürlich im Sinne der Gesundheit von Spielern und Betreuern stellen. Es ist eine Herausforderung für den ÖFB, aber in der jetzigen Situation aus unserer Sicht alternativlos."