Fußball-EM-Qualifikation: Österreich rettet in Belgien einen Punkt
Teamchef Ralf Rangnick und die mitgereisten Fans applaudierten der Mannschaft nach einem arbeitsreichen Abend im Brüsseler König-Baudoin-Stadion. Nach einer Führung musste man sich mit einem 1:1 gegen Belgien zufrieden geben, bleibt in der Gruppe F Tabellenführer.
Man zeigte in einem sehr intensiven Spiel eine starke Leistung, wenngleich Belgien gegen Ende noch die besseren Möglichkeiten hatte.
Couragierte Aufstellung
Den selbstbewussten Worten von Windischgarsten folgte eine couragierte Aufstellung in Brüssel. Teamchef Ralf Rangnick ließ Wimmer und Baumgartner über die Flanken agieren und brachte mit Arnautovic und Gregoritsch nominell zwei Angreifer, wobei sich Gregoritsch bei Ballbesitz ins Mittelfeld fallen ließ als zusätzliche Anspielstation.
Österreich setzte das Pressing nicht an vorderster Front an, war dafür im zentralen Mittelfeld umso präsenter mit zahlreichen Balleroberungen. Belgien, das nach Ballbesitz strebte, musste daher auf die Flanken ausweichen, wo Lukebakio rechts und Carrasco und Doku über links mit viel Schwung daher kamen. Sie suchten immer wieder Speerspitze Lukaku, der aber bei David Alaba und Kollegen gut aufgehoben war.
Standardantwort
In der dominantesten Phase der Belgier bedienten sich die Österreicher einer Standardsituation, um in Führung zu gehen. Wimmers Ecke fand wie gewollt im Rückraum Gregoritsch, dessen Schuss noch von Mangala unhaltbar für Courtois zum 1:0 abgefälscht wurde (21.).
Besonnen
Österreich war danach besser im Spiel und mehr in Ballbesitz, suchte die Umschaltmomente nicht auf Biegen und Brechen, agierte vielmehr besonnen und durchdacht. Arnautovic hatte nach einer gelungenen Spielverlagerung und Flanke von Posch per Kopf eine gute Chance, setzte den Ball aber am langen Eck vorbei.
Knapp vor der Pause hatte Österreich Fortuna als Mitspielerin, als ein Solo von Lukebakio gestoppt wurde, Posch und Lienhart fälschten den Schuss im Verbund entscheidend ab. Zur Pause tauschte Rangnick Mwene für Wöber ein, weil dieser schon die Gelbe Karte gesehen und generell einen schweren Stand hatte.
Die Roten Teufel aus Belgien starteten furios in den zweiten Durchgang und fanden einige gute Strafraumszenen vor, wo Österreich mit vereinten Kräften klären musste. Dem Ausgleich nahe kam Faes nach einem Eckball, sein Kopfball ging knapp drüber (54.). Wenig später hatte Lukaku bei einem Schuss aus guter Position sein Visier nicht perfekt eingestellt.
Frische Kräfte
Ralf Rangnick brachte weiter frische Kräfte mit Kainz für Wimmer und Sabitzer für Arnautovic. „Jetzt geht’s los“, machten die 1.200 österreichischen Fans Mut und mussten mitansehen, wie Lukaku vier Österreicher abschüttelte und diesmal aus 18 Metern punktgenau ins Eck zum 1:1 traf (62.).
Schlagabtausch
Österreich war nun gefordert, musste zunächst einmal wieder Ruhe ins eigene Spiel bringen und sich in die Offensive wagen. Chancen auf die abermalige Führung gab es sogleich.
Sabitzers Schuss nach einem Energieanfall von Mwene verfehlte das Tor nur knapp, gleich darauf bewies Goalie Courtois bei einem Versuch von Posch seine Weltklasse, die Nachschüsse von Schlager und Gregoritsch fielen zu schwach aus.
Jetzt ging es hin und her, beide Teams suchten im Finish den Sieg. Bakayoko und Carrasco klopften für Belgien, ein Konter von Gregoritsch wurde in letzter Sekunde gestoppt. Tielemans traf in der Nachspielzeit nur die Latte, Österreich rettete den Punkt.