Sport/Fußball

FAC verpasst Cup-Sensation, Ried schlägt Klagenfurt

Der WAC hat am Freitag einen Selbstfaller zum Jahresauftakt erst in der Verlängerung vermieden. Gegen Zweitligist FAC mussten die Kärntner zuhause nach zwischenzeitlichem 0:1-Rückstand und Last-Minute-Ausgleich zum 2:2 noch in die Verlängerung ihres Cup-Viertelfinales, das sie dort schließlich mit 4:2 (2:2,1:1) für sich entschieden. Tai Baribo (35.), Dario Vizinger (46.), Thorsten Röcher (118.) und Adis Jasic (120.) sorgten für einen mühsamen, aber letztlich verdienten Sieg.

Der Klub von Trainer Robin Dutt erreichte nach 2015 und 2021 zum dritten Mal das Halbfinale. Der FAC, der als Tabellendritter in der 2. Liga um den Aufstieg kämpft, durfte nach Führung durch Joao Oliveira (20.) und dem 2:2 durch Daniel Rechberger (90.+7) zumindest mit der Sensation spekulieren, musste den Traum vom ersten Halbfinaleinzug seit 76 Jahren aber ad acta legen.

Stolperer vom Tormann

Der WAC agierte nach einer Winterpause ohne Neuverpflichtung personell genauso wie im letzten Ligaspiel im Dezember, musste allerdings Corona-bedingt auf Einsergoalie Alexander Kofler verzichten, der von Manuel Kuttin vertreten wurde. Der verursachte mit einem Stolperer schon in der zweiten Minute eine kleine Schrecksekunde samt direktem Freistoß im Strafraum, nach gut einer Viertelstunde schien der WAC aber in seine Favoritenrolle gefunden zu haben.

Just dann kam aber ein weiter, hoher Ball auf Stürmer Monsberger. Das Innenverteidiger-Duo Christoph Baumgartner und Luka Lochoshvili ließ sich bei einem hohen Ball in die Spitze düpieren, Monsberger nahm das Spielgerät gekonnt an und bediente Oliveira, der von der Strafraumgrenze einschoss. Das befeuerte die Courage der Gäste, die aggressiver wirkten, immer wieder den schnellen Weg nach vorne suchten und auf diese Weise das gefährlichere Team waren. So wie beim Solo von Monsberger, der aber am Abschluss scheiterte (27.).

Der WAC spielte sich hingegen lange keine Torchancen heraus, FAC-Goalie Lukas Gütlbauer streckte sich bei einer dem Zufall geschuldeten Kopfball-Bogenlampe von Eliel Peretz mit Erfolg (29.). Erst sechs Minuten später war es soweit: Mit einer Flanke hebelten die Kärntner die FAC-Defensive aus, Kapitän Michael Liendl bediente Baribo, der locker einschoss. Perfekt war der Ausgleich aber erst nach VAR-Konsultation wegen Abseits'.

Der WAC hatte wieder Oberwasser, mit dem 2:1 schien die Vorentscheidung gefallen, doch der FAC zwang den Favoriten in Minute 97 in eine Verlängerung. Dort ersparten erst im Finish, nachdem FAC-Verteidiger   Bubalovic ausgeschlossen worden war,  Röcher und Jasic dem WAC ein Elferschießen.

Perfekter Einstand in Ried

Die SV Ried hat ihrem Neo-Trainer Robert Ibertsberger einen perfekten Einstand bereitet. Die Innviertler setzten sich gegen Austria Klagenfurt zuhause mit 2:0 (0:0) durch und stehen damit so wie der WAC unter den besten Vier des Bewerbs. Julian Wießmeier (50./Handelfmeter) und Leo Mikic sorgten vor 1.150 Zuschauern für einen verdienten Erfolg und den ersten Halbfinaleinzug seit neun Jahren.

Damit lebt für den Tabellensechsten der Bundesliga auch der Traum vom dritten Cupsieg nach 1998 und 2011. Die Klagenfurter von Trainer Peter Pacult hingegen, die in der Meisterschaft nur einen Zähler vor den Riedern auf Platz vier liegen, können sich nun völlig dem Kampf um den Einzug in die Meistergruppe widmen.