Sport/Fußball

Sturm bekommt von Eindhoven eine Lehrstunde, LASK nur 1:1

Das erste Heimspiel in einer Gruppenphase nach zehn Jahren hat sich Sturm ganz anders vorgestellt. Gegen PSV Eindhoven mussten die Grazer einsehen, dass das Niveau auf dem internationalen Parkett doch ein anderes ist als in der heimischen Bundesliga. Sturm ging mit 1:4 unter. In Österreich die klare Nummer zwei hinter Salzburg (erst eine Niederlage), müssen die Steirer in der Europa League weiter auf den ersten Punktgewinn warten.

Mehr Mut hatte Trainer Christian Ilzer nach der knappen 0:1-Niederlage zum Auftakt in Monaco gefordert. Doch seine Mannschaft tat sich in Halbzeit eins enorm schwer. Nach vorne war ein Schuss von Stefan Hierländer alles, was die Hausherren den 15.000 Fans zu bieten hatten (17.). Die Holländer schafften es immer wieder, sich in der Hälfte der Grazer festzusetzen. Die Mannschaft des Ex-Salzburg-Trainers Roger Schmidt überzeugte mit schnellem und sicherem Kombinationsspiel. Weltmeister Mario Götze, ÖFB-Legionär Philipp Mwene und ihre Kollegen dominierten. Auch, weil Sturm sich zu viele Fehler beim Rausspielen erlaubte. Positiv aus Sicht der Grazer war zu diesem Zeitpunkt nur, dass sie kaum gefährliche Chancen zugelassen hatten. 

Bis zur 32. Minute. Da kam Ibrahim Sangare nach einer Ecke frei zum Schuss und besorgte das verdiente 1:0. Sturm reagierte geschockt, rettete sich mit dem knappen Rückstand jedoch in die Pause.

Aufbäumen reicht nicht

In der Kabine dürfte Coach Ilzer aber die richtigen Worte gefunden haben, Sturm kam mutiger zurück. Doch während man noch Elfmeter reklamierte, setzte Eindhoven zum Konter an. Götze bediente Zahavi, der spektakulär auf 2:0 stellte (51.). Ausgerechnet der Israeli, der mit der Nationalmannschaft Österreich schon zweimal ins Verderben geschossen hat.

Aufgeben kam für die Steirer aber nicht in Frage, sie suchten weiter den Vorwärtsgang. Und wurden belohnt. Jon Gorenc-Stankovic verkürzte nach Jantscher-Freistoß auf 1:2 (55.). Kiteishvili hatte sogar zweimal den Ausgleich auf dem Fuß (61.) beziehungsweise Kopf (65.). Doch auch PSV blieb gefährlich. Goalie Jörg Siebenhandl reagierte gegen Vinicius noch glänzend (73.). Beim abgefälschten Schuss von Philipp Max war er aber chancenlos (74.). Das 3:1 war die Vorentscheidung, Vertessens 4:1 die Draufgabe (78.). Aluminium verhinderte bei einem Niangbo-Kopfball Ergebnis-Kosmetik. Eine verdiente Niederlage, die aber zu hoch ausfiel.

 

SK Sturm Graz - PSV Eindhoven 1:4 (0:1)
0:1
Sangare (32.), 0:2 Zahavi (51.), 1:2 Gorenc-Stankovic (56.), 1:3 Max (74.), 1:4 Vertessen (78.)

Sturm: Siebenhandl; Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante; Hierländer (82. Lang), Gorenc-Stankovic, Ljubic (46. Kuen), Kiteishvili (82. Prass); Yeboah (77. Niangbo), Jantscher (67. Sarkaria)
PSV: Drommel; Mwene, Ramalho, Boscagli, Max; Sangare, Van Ginkel (81. Obispo); Doan (65. Vertessen), Götze (81. Gutierrez), Gakpo (90. Mauro Junior); Zahavi (65. Vinicius)
Gelb-Rot: Sangare (89./wiederholtes Foulspiel)
Gelbe Karte: Kiteishvili, Gazibegovic, Gorenc-Stankovic bzw. Boscagli, Gakpo
Merkur Arena, 15.000 Zuschauer, SR Aranowskij (UKR)

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LASK kassierte den Ausgleich in Minute 88 

„Wir wollen mit guten Leistungen die Fans anlocken“, hatte LASK-Trainer Andreas Wieland vor dem Duell mit Maccabi Tel Aviv in Klagenfurt noch gemeint. Mit dem 1:1 vor nur 1.000 Zuschauern haben die Linzer lange Zeit beste Werbung in eigener Sache gemacht, ehe sie den sicher scheinenden Sieg verjuxten und die Tabellenführung aus der Hand gaben.

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Das Spiel am Ufer des Wörthersees hätte sich absolut mehr Fans verdient, denn der LASK bewies von Beginn an einen Drang nach vorne, der auch bald belohnt wurde. Nach einem Stanglpass scheiterte zunächst Schmidt, doch der hellwache Horvath verwertete mittels Abstauber zum 1:0 (11.). Unmittelbar danach hatte Schmidt eine weitere Topchance, seinen Schupfer entschärfte aber der bestens aufgelegte Peretz. Der Torhüter von Maccabi erwies sich auch bei einem Kopfball von Filipovic und bei einem Schuss von Goiginger als Spielverderber. Der LASK fand gute Möglichkeiten vor, um für eine Vorentscheidung zu sorgen.

Vergebene Matchbälle

Auch nach dem Wechsel zeigten sich die Linzer bemüht, den Spielstand zu erhöhen. Nach einer knappen Stunde hielt der immer noch starke Peretz einen Kopfball des eingewechselten Raguz, den Nachschuss beförderte Goiginger aus zwei Metern Entfernung weit übers Tor auf die Tribüne.  Eine Viertelstunde vor dem Ende sprintete Balic die linke Flanke hinunter, enteilte allen Gegnern, hätte nur noch einschieben müssen, traf aber vor lauter Eile den Ball nicht. 

Es rächte sich, weil Shamir in der 88. Minute einen Sekundenschlaf der LASK-Abwehr zum 1:1 nützte. Es war ein verschenkter Sieg aus Sicht der über weite Strecken besseren Linzer.  

 

LASK - Maccabi Tel Aviv 1:1
1:0
Horvath (11.), 1:1 Khalaila (88.)

LASK: Schlager; Letard (30. Boller), Maresic, Filipovic (71. Hong), Potzmann, Holland, Michorl, Renner - Horvath (71. Balic), Schmidt (56. Raguz), Goiginger (71. Monschein).
Maccabi: Peretz;  Geraldes, Hernandez, Piven, Davidzada;  Glazer, Biton (63. Guerrero), Yeini (73. Shamir);  Kuwas (63. Hozez), Perica (73. Khalaila), Kanichowsky (92. Shahar).
Gelbe Karten: Boller, Hong, Schlager bzw. Biton, Hozez
Klagenfurt, Wörthersee Stadion, SR Balakin/UKR.

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