Sport/Fußball

Die Austria holte Teamspieler Ranftl leihweise von Schalke

Bei strahlendem Sonnenschein, mit drei Neuen und weiteren Wünschen ist die Wiener Austria auf den Rasen zurückgekehrt. Zweitliga-Torschützenkönig Haris Tabakovic, Rückkehrer James Holland und Neo-Keeper Christian Früchtl absolvierten am Dienstag die erste Einheit im violetten Trikot. Manfred Schmid sah vor einer "sehr, sehr schwierigen Saison" viel Arbeit vor sich. Der Trainer merkte an, dass noch die eine oder andere Verstärkung den Weg an den Verteilerkreis finden soll.

"Motivierte und gut erholte Jungs" sah Schmid, nachdem am Vortag die obligatorischen Leistungstests absolviert wurden. Nicht dabei war der vierte Sommer-Transfer. Matan Baltaxa absolviert nach einer Knöchelverletzung seine Reha. Der Israeli - er soll links in der Viererkette die Lücke nach dem Karriereende von Markus Suttner schließen - wird in zwei bis drei Wochen im Mannschaftstraining erwartet. Bis dahin sollen noch weitere neue Gesichter beim Dritten der abgelaufenen Saison zu sehen sein.

Start im Minus

"Es wird notwendig sein, dass noch etwas passiert, damit wir gut mithalten können", meinte Schmid. Die Austria steht entweder in der Europa League oder der Conference League fix in der Gruppenphase. Das Play-off in der Europa League ist am 18. und 25. August angesetzt. Ab September geht es in viele englische Wochen. "Wir haben eine sehr, sehr schwierige Saison vor uns mit einem fordernden Spielrhythmus. Es wird wichtig sein, dass wir die Meisterschaft nicht aus den Augen verlieren. Dafür brauchen wir den nötigen Kader", hielt Schmid fest.

In die Bundesliga starten die "Veilchen" laut derzeitigem Stand nach Versäumnissen bei der Abgabe von Lizenzunterlagen mit minus vier Zählern. Der Club hat dies beeinsprucht. Der Protestkomitee der Liga sollte sein Urteil bald fällen, soll die Tabelle mit Saisonbeginn fixiert sein. Die Austria könnte nämlich noch vor das Ständige Neutrale Schiedsgericht ziehen.

Kaufoption auf Ranftl

Gesucht wird in Wien-Favoriten nach Verstärkung in der Offensive. Mit dem diese Woche urlaubenden Sportdirektor Manuel Ortlechner werkt Jürgen Werner, der nach Ablauf seiner Sperre ab Mitte August wieder eine Funktion im österreichischen Fußball ausfüllen kann, am Kader. Dienstag am späten Nachmittwag wurde dann ein weiterer Neuzugang fixiert. Die Wiener Austria hat Reinhold Ranftl für ein Jahr vom deutschen Fußball-Bundesliga-Aufsteiger Schalke ausgeliehen. Der sechsfache ÖFB-Teamspieler absolvierte nach seinem Wechsel im Vorjahr vom LASK zu den „Knappen“ 15 Einsätze für Schalke, kam jedoch zuletzt nicht mehr zum Zug. Ranftl meinte in einer Austria-Aussendung, der Wechsel sei ein „super Schritt für mich“. Er wolle nun zu seinen alten Stärken zurückfinden.
Sportdirektor Manuel Ortlechner bezeichnete den rechten Außenbahnspieler als „Führungsspieler, der eine unglaubliche Mentalität auf den Platz bringt und für unsere Jungen eine Vorbildrolle einnehmen kann. Er kann auf der rechten Seite mehrere Positionen bekleiden, ist enorm laufstark und sicher eine absolute Verstärkung für unsere Aufgaben im Herbst.“ Ranftl habe eine „hochprofessionelle Herangehensweise und ist auch abseits des Platzes charakterlich ein guter Typ“, sagte Ortlechner. Ranftl könnte auch über die kommende Spielzeit hinaus bei der Austria bleiben. Wie Schalke vermeldete, besitzen die „Veilchen“ eine Kaufoption auf den 30-Jährigen.

Derzeit sieben Legionäre

Mit Tabakovic, Holland, Früchtl und Baltaxa hat die Austria vier Legionärsplätze gefüllt. Mit Lukas Mühl, Lucas Galvao und Marvin Martins sind es sieben im Kader. Die von RB Leipzig ausgeliehenen Noah Ohio und Eric Martel haben Wien verlassen. Will der finanziell angeschlagene Club am Österreicher-Topf mitnaschen, dürfen nur sechs Legionäre im Matchaufgebot stehen. Am Transfermarkt dürften Österreicher nun bevorzugt sein, so auch LASK-Stürmer Marko Raguz.

"Den Hype mitnehmen"

Acht Trainingseinheiten stehen bei der Austria bis zum ersten Testspiel am Samstagnachmittag gegen den SKN St. Pölten am Programm. Es fehlen vorerst der erkrankte Marco Djuricin, die U19-Teamspieler Florian Wustinger und Leonardo Ivkic sowie Ziad El Sheiwi, der nach seinem Kreuzbandriss die komplette Vorbereitung verpasst. Martins weilt nach Einsätzen für Luxemburg noch auf Urlaub.

Die Neuen sind eingeplant. Der von Bayern München verpflichtete Früchtl beerbt Patrick Pentz, Holland - vom LASK nach Wien zurückgekehrt - soll im defensiven Mittelfeld Routine und Kampfkraft mitbringen. Mit Tabakovic hat die Austria eine neue Komponente im Angriff. 27 Tore schoss der Schweizer in der Aufstiegssaison von Austria Lustenau. Mit 1,96 m bringt er Wucht mit. "Ich bin ein Stürmer für die Box, nicht der Läufer. Ich bin im Strafraum zu Hause, da will ich Tore schießen", beschrieb sich der Angreifer. Platz drei soll für Tabakovic kein Ausreißer nach oben gewesen sein. "Wir wollen den Hype mitnehmen und erfolgreich sein."