Sport/Fußball

Salzburg: Keine Sonderklauseln in Haalands Vertrag

In Genk ist Karim Adeyemi noch vor Ort, um in der Youth League für Salzburg zu spielen. Nach Erling Haaland ist der 17-jährige Deutsche aber der nächste vielversprechende Teenager, der bei Österreichs Meister zu einem Stürmer von Format reifen soll. Adeyemis Vertrag läuft nur noch bis Sommer 2021. An einen Verkauf denken die Salzburger trotz lukrativer Angebote derzeit allerdings nicht.

"Wir versuchen aber, ihn längerfristig bei uns zu halten", erklärte Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. Einen Spieler zu kaufen und wieder zu verkaufen noch bevor dieser den Sprung in die erste Mannschaft geschafft habe, sei nicht das Ziel - selbst wenn bereits Großklubs wie der FC Barcelona oder Borussia Dortmund vorstellig geworden sein sollen.

Adeyemi war im Sommer 2018 für mehr als drei Millionen Euro vom deutschen Drittligisten Unterhaching nach Salzburg gewechselt. "Wir könnten jetzt ein Vielfaches bekommen, aber das wollen wir nicht", sagte Freund über das Ausnahmetalent. "Wir wollen ihn bei uns entwickeln. Wir wollen, dass er bei uns den nächsten Schritt macht."

Die Millionenofferte - Barcelona etwa soll bereits mit einem 15-Millionen-Euro-Angebot abgeblitzt sein - sollen dem Youngster, der im Herbst Verletzungspech hatte, nicht zu Kopf steigen. "Er kann das ganz gut einschätzen. Er weiß schon, dass er noch einen Weg vor sich hat", meinte Freund. "Es wartet noch Arbeit auf ihn. Wichtig ist, dass er auf dem Boden bleibt."

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Ein Salzburger ist auf dem Transfermarkt aber noch begehrter: Erling Haaland. Derzeit vergeht praktisch kein Tag, in dem nicht ein neues Gerücht um einen werbenden Spitzenklub die Runde macht. "Es ist auch eine Auszeichnung und macht uns stolz, wenn solche Spieler, über die ganz Europa schreibt, bei uns spielen", sagte Freund. "Manchmal treibt es aber auch seltsame Blüten."

Eine spezielle Ausstiegsklausel aus Haalands bis 2023 laufendem Vertrag, die nur für einen Klub gelten soll, etwa verwies der Sportchef ins Reich der Fantasie. Von 30 Millionen Euro, für die nächstes Jahr einzig RB Leipzig den Norweger verpflichten könne, war zuletzt in der englischen Boulevardzeitung Daily Mirror die Rede gewesen. Freund stellt klar: "So eine Klausel gibt es nicht, das ist für uns kein Thema."

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Haaland dürfte über kurz oder lang zwar den Transferrekord für einen Spieler aus der heimischen Bundesliga sprengen. Davon, seinem Sohn ein unverschämt hohes Preisschild umzuhängen, riet Vater Alf-Inge Haaland aber ab. Salzburg sei ein fantastischer Klub. "Wenn sie auch in Zukunft Spieler rekrutieren wollen, können sie sich das aber nicht leisten, sonst will niemand mehr hingehen", meinte der Ex-Profi im britischen Sportradio talkSPORT.

Freund betonte, dass immer Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen würden. Bei Haaland scheint die Nachfrage derzeit so groß, dass englische Medien sogar bereits über eine dreistellige Millionensumme spekulierten. "Grundsätzlich wollen wir Spielern immer ermöglichen, dass sie den nächsten Schritt machen", versicherte Freund. "Wir sind bekannt dafür, Spieler nicht zu fesseln." Alleine in den vergangenen fünf Jahren haben die Salzburger 15 Spieler um Ablösen von jeweils mehr als zehn Millionen Euro verkauft.