Rapid schlägt Sparta Prag: Knasmüllner-Traumtor ebnet Weg zum Sieg
Es war ein Heber ins Glück. Hart hat Rapid gearbeitet, aber erst ein Schuss Genialität öffnete den Weg zum 2:1-Sieg: Mit einem Zaubertor verzückte Christoph Knasmüllner die 19.500 Fans im fast ausverkauften Stadion.
Sparta wankte und fiel – zumindest im Hinspiel der 2. Runde der Champions-League-Quali – noch. Ohne Auswärtstorregel geht es für Rapid kommenden Mittwoch in Prag um den Aufstieg.
RAPID WIEN – SPARTA PRAG 2:1 (0:1)
Tore: 0:1 (3.) L. Krejci II, 1:1 (63.) Knasmüllner, 2:1 (70.) Knasmüllner.
Gelbe Karten: Ullmann, Hofmann, Stojkovic, Grahovac bzw. Stetina, Hancko.
Rapid: Strebinger - Stojkovic, Hofmann, Wimmer, Ullmann - Petrovic (73. Grahovac), Ljubicic - Arase (64. Fountas), Knasmüllner (87. Schick), Grüll - Kara.
Sparta: Nita - Vindheim, Stetina, Hancko, Höjer - Pavelka, L. Krejci II - Wiesner (83. Koberg-Karlsson), Dockal (83. Karabec), L. Krejci I (69. Pesek) - Hlozek.
Eben noch mit St. Pölten abgestiegen und für fünf nationale Spiele gesperrt, gab Robert Ljubicic sein Rapid-Debüt in der Champions-League-Quali. Trainer Didi Kühbauer setzte also auf seinen früheren SKN-Schützling und ein offensiv besetztes Zentrum. Der „kleine“ Ljubicic konnte gefallen, Akzente setzen und hatte mit einem gehaltenen Weitschuss die beste Chance der Hütteldorfer in Hälfte eins (26.).
Krejci II als Erster
Ein anderer Europacup-Debütant war hingegen nicht gleich hellwach: Marco Grüll verlor bei einem Freistoß Ladislav Krejci aus den Augen. Krejci II köpfelte unbedrängt ein – 0:1 (3.). Die auf Rapid-Vorschlag von der UEFA kurzfristig in den an sich gesperrten Auswärtssektor gelassenen Sparta-Fans jubelten.
Ladislav Krejci I, also der Ältere, kam nach einem Wimmer-Patzer zum Schuss, Richard Strebinger hielt (11.). Die Hausherren spielten äußerst engagiert, kamen auch zu mehreren Abschlüssen – waren aber selten wirklich gefährlich.
Dass der im EM-Viertelfinale verletzte Abwehrchef Celoustka noch fehlte, fiel kaum auf. Sparta spielte über Jungstar Adam Hlozek, der aus der Sturmspitze die Bälle verteilte, zielstrebiger. Nach einem Solo von Wiesner war das 0:2 nahe, doch Strebinger hielt stark (37.).
Nach der Pause sah die vom Trainingslager in Stegersbach angereiste Delegation von Monaco Hausherren, die noch mehr investierten, um sich für die dritte Quali-Runde gegen Frankreichs Ligadritten qualifizieren zu können. Kara scheiterte mit einem feinen Volley nach Ljubicic-Flanke (55.).
Mr. Doppelpack
Rapid kombinierte, Arase legte an der Strafraumgrenze noch für Christoph Knasmüllner ab. Und der Spielmacher schaffte etwas, das nicht viele außer Ehrengast Antonin Panenka konnten: einen Heber genau ins Kreuzeck (63.).
Mit Wucht und unglaublicher Lautstärke von den 19.500 Fans drängten die Grünen auf mehr. Ljubicic flankte perfekt, wieder war Knasmüllner zur Stelle und traf per Volley zum 2:1 (70.). Direkt vor dem völlig eskalierenden „Block West“.
Spieler und Fans wussten schon gar nicht mehr wohin mit ihren Emotionen. Es wurde noch leidenschaftlicher. Hlozek köpfelte daneben, Joker Fountas schoss zu ungenau (79.). Am Ende wurde wie nach einem Titelgewinn gefeiert.