Sport/Fußball

Remis vor Rekordkulisse: Kein Sieger bei Rapid gegen Sturm Graz

Das Ligaspiel mit den meisten Zuschauern und dem größten Rummel in den Fanblöcken in dieser Saison endete remis. 21.600 sahen 105 Minuten Spannung und Kampf, aber keinen Sieger beim 1:1 zwischen Rapid und Sturm.

RAPID WIEN – STURM GRAZ 1:1 (1:1)
Tore: 1:0 (21., Eigentor) Schnegg, 1:1 (25.) Prass.
Gelbe Karten: Hofmann, Kasanwirjo bzw. Wüthrich, Kiteishvili, Hierländer.
Rapid: Hedl - Kasanwirjo, Querfeld, Hofmann, Auer - M. Oswald (82. Grgic), Sattlberger – Kühn (91. Bajic), Seidl (91. Greil), Grüll – Mayulu (81. Strunz).
Sturm: Scherpen – Gazibegovic (73. Johnston), Wüthrich, Lavalee, Schnegg – Horvat (73. Boving), Gorenc-Stankovic, Kiteishvili (92. Hierländer), Prass – Sarkaria (86. Fuseini), Wlodarczyk.

Der Block West war bereits 30 Minuten vor Beginn voll: Die „Ultras“ bereiteten ihre aufwendigen Choreografie(n) zum 35. Geburtstag des Fanklubs mit 6.000 farblich abgestimmten Leiberln vor.

Die gesperrten Co-Trainer Hickersberger und Hölzl sahen es von der Tribüne aus.

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Rapid hatte anfangs meist den Ball, aber Sturm den ersten Abschluss: Hedl hielt gegen Lavalée (7.). Der Verteidiger spielte statt Affengruber erstmals. Mit Schnegg, Horvat und Wlodaczyk rückten noch drei Qualitätsspieler nach dem 1:2 gegen Sporting neu in die Startelf.

Philosophie-Frage

Bei Rapid hatte Oswald den Platz des angeschlagenen Kerschbaum im Zentrum bekommen. Hofmann verteidigte anstelle des gesperrten Kongolo. Es war auch ein Duell der Philosophien: Auf der einen Seite begannen fünf in Hütteldorf ausgebildete (Defensiv-)Spieler, auf der anderen acht (starke) Legionäre.

Die Grazer wirkten ungewohnt passiv, das sollte sich rächen. Über Oswald und Grüll kam der Ball zu Seidl, Goalie Scherpen hielt, doch dessen schlechte Parade verwandelte David Schnegg in ein Eigentor (21.).

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Zwei Minuten später war das 2:0 nahe – Mayulu köpfelte einen Eckball übers Tor. Im Gegenzug gewannen die Grazer mehrere Schnittbälle, Alexander Prass finalisierte mit einem Prachtschuss vom Sechzehner – 1:1 (25.). Der Vizemeister traf damit erstmals in zehn Ligaspielen in Folge gegen Rapid.

Nach einem Kühn-Antritt im nun intensiven Spiel war der agile Oswald frei – Scherpen hielt (35.). Die Hütteldorfer drückten an, Sarkaria hatte nach einem Kasanwirjo-Fehler aber die Chance aufs 1:2 – Hofmann rettete noch.

VAR ohne Durchblick

Eine noch größere Möglichkeit wurde nach 52 Minuten (wieder) über Oswald und Grüll herausgespielt– Seidl schoss aus sechs Metern daneben. Danach sahen die Spieler zwar noch genug, der VAR wegen des Nebels der „Ultras“ aber nicht mehr – die Partie musste von Schiedsrichter Stefan Ebner neun Minuten unterbrochen werden.

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Danach war die Partie ausgeglichener, Lavalée da, Seidl dort hatten ihren Chancen. Als der Block West zum Beginn der Rapid-Viertelstunde ein massives Feuerwerk zündete, hatte Mayulu die Mutter aller Chancen: Nach Kühn-Pass schoss der Stürmer aus vier Metern noch über das leere Tor (77.).

Weil Kühns Schuss gehalten wurde, ging es unentschieden in die lange Nachspielzeit (85.). Gorenc-Stankovic schoss vorbei (100.). Strunz hatte dann noch einen Matchball, aber der Joker verstolperte (102.). Die Grazer wären mit einem Sieg Erster gewesen, mussten aber froh sein, dass Rapid erneut viele Top-Chancen ausließ.

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