0:2-Heimpleite gegen Villarreal: Salzburg steht vor dem EL-Aus
Es bleibt dabei: Salzburg kann unter Trainer Jesse Marsch nicht gegen eine Mannschaft aus den vier besten Ligen Europas reüssieren. Das 0:2 im Hinspiel des Europa-League-Sechzehntelfinales gegen den FC Villarreal war die neunte Niederlage im elften sieglosen Spiel gegen einen Gegner aus Spanien, England, Deutschland oder Italien unter dem US-Amerikaner.
RED BULL SALZBURG - VILLARREAL 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 (41.) Alcacer, 0:2 (71.) Nino.
Gelbe Karte: Kristensen, Solet, Okafor, Ulmer.
Salzburg: Stankovic - Kristensen, Vallci, Solet, Ulmer - Mwepu, Aaronson (61. Adeyemi), Junuzovic (74. Bernede), Sucic (61. Okafor) - Berisha, Daka.
Villarreal: Rulli - Pena (45. Foyth), Albiol, Pau Torres, Estupinan - Trigueros, Capoue (74. Costa), Parejo - G. Moreno (84. Pino), Alcacer (60. Nino), Moi Gomez (60. Pedraza).
- Sonstiges: 29. Minute - Stankovic hält einen Elfmeter von Alcacer.
Marsch musste am Donnerstag-Abend improvisieren – und das nicht nur in der Abwehr. Denn am Abend vor dem Spiel waren die Salzburger von der UEFA informiert worden, dass Mo Camara und Sekou Koita nach ihren positiven Dopingproben ab sofort für drei Monate gesperrt sind. Da gegen den spanischen Topklub auch Ramalho und Wöber fehlten, musste Salzburgs Coach vier Stammkräfte vorgeben. Mit Solet und Neuzugang Aaronson begannen zwei Europacup-Debütanten.
Dass da eine Elf auf dem Platz herumlief, die so noch nie zusammen gespielt hatte, war nicht zu übersehen. Die Salzburger waren bemüht, aber spielerisch war es ein Fleckerlteppich. Was Villarreal zeigte, hatte dagegen mehr Fuß, aber Chancen konnten auch die fußballerisch besseren Spanier in der Startphase nicht herausspielen.
Früher Systemwechsel
Marsch reagierte schnell, stellte nach 20 Minuten von einem 4-4-2 mit Raute auf ein 4-2-3-1 um. Aber das verwirrte Salzburg noch mehr. Plötzlich kam Villarreal zu Möglichkeiten. Moreno vergab nach einem Freistoß freistehend per Kopf (26.). Sekunden danach rammte Kristensen Parejo im Strafraum. Alcacer schoss den verhängten Elfer so schlecht, dass Keeper Stankovic den Ball fangen konnte. Der Ex-Dortmunder war Ende Jänner schon im Ligaspiel gegen Granada (2:2) vom Elferpunkt gescheitert.
Die gelungene Parade verlieh allen Salzburgern eine Portion Selbstvertrauen. Mwepu bekam sogar zu viel davon ab. Denn der Mittelfeldspieler riskierte bei der größten Chance in Hälfte eins einen Heber aus großer Distanz, anstatt auf den wesentlich besser positionierten Berisha abzuspielen (39.).
Das sollte sich kurz danach rächen: Wieder hatten die Salzburger bei einem Freistoß keine Lufthoheit, dieses Mal köpfelte Alcacer aus kurzer Distanz ein – 0:1 (41.).
Aus der Kabine kam Österreichs Serienmeister dann mit viel Elan. Doch der formschwache Koita-Ersatz Berisha vergab eine gute Schusschance kläglich (51.).
Salzburg war weiter bemüht, versuchte sich in das Spiel zurückzukämpfen. Aber die spielerischen Möglichkeiten waren zu beschränkt, um die Spanier wirklich in Verlegenheit zu bringen.
Und dass Fußball ein einfacher Sport ist, stellte Villarreal dann auch noch unter Beweis: Der frei stehende Moreno setzte mit einer butterweichen Flanke den ebenfalls frei stehenden Nino ein, der nur einköpfeln musste – 0:2 (71.). In der Nachspielzeit hatte Kapitän Andreas Ulmer sogar noch Glück, als er für ein Nachtreten nur die gelbe Karte zu sehen bekam.
Salzburg braucht im Rückspiel kommenden Donnerstag also ein Fußballwunder, um doch noch ins Achtelfinale aufzusteigen. Davor wartet am Sonntag im Bundesliga-Hit Rapid.