1:4 im EL-Hinspiel: Tottenham beendet den Traum des WAC

1:4 im EL-Hinspiel: Tottenham beendet den Traum des WAC
Der Topklub aus London machte bereits in Halbzeit eins alles klar, der WAC gab sich allerdings nicht kampflos geschlagen.

Mutig wollte der WAC die Chance gegen Tottenham suchen. Vielleicht war es auch Übermut beim unfreiwilligen Ausflug nach Budapest: Für die Wolfsberger war im „Heimspiel“ der Runde der letzten 32 gegen den Großklub aus London nichts zu holen. Nach einer katastrophalen ersten Hälfte gab es ein 1:4.

WAC - TOTTENHAM HOTSPUR 1:4 (0:3)
Tore: 
0:1 (13.) Son, 0:2 (28.) Bale, 0:3 (34.) Moura, 1:3 (55., Elfmeter) Liendl, 1:4 (88.) Vinicius.
Gelbe Karten: Sprangler bzw. Alli, Sissoko, Hojbjerg.
WAC: Kofler - Novak (81. Pavelic), Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer - Sprangler (65. Giorbelidze) - Taferner (45. Henriksson), Liendl, Wernitznig - Joveljic (65. Dieng), Vizinger (45. Stratznig). 
Tottenham: Lloris - Doherty, Dier, Alderweireld, Davies - Sissoko (78. Hojbjerg), Winks - Bale (64. Lamela), Alli (78. Ndombele), Moura (65. Bergwijn) - Son (45. Vinicius).

In die leere Budapester Arena (nach Österreich durften die britischen Gäste wegen der Corona-Regeln nicht) schickte José Mourinho eine Mischung aus A- und B-Team. Zu sehen bekam der Startrainer schon vor der Pause drei wunderschöne Tore. Der teuerste Spieler im Luxuskader zeigte dabei auf, wie er es in der Premier League nur selten tut. Das 0:1 legte Gareth Bale mit einer Flanke auf Son auf (13.). Beim 0:2 ließ der Star aus Wales Gegenspieler Scherzer alt aussehen, der folgende Abschluss war humorlos (28.).

Etwas Hoffnung auf ein Wunder in der Europa League hätte Vizinger retten können, doch seinen Kopfball drückte Weltmeister-Goalie Lloris noch an die Latte (30.). Nur Passagier waren die im 4-4-2-System defensiv zu sorglosen Kärntner hingegen bei einem Solo von Moura zum 0:3 (34.).

Umstellung von Feldhofer

WAC-Coach Feldhofer reagierte zur Pause mit der Umstellung auf eine Dreierkette. Die aus dem europäischen Herbst schon bekannte Kombination „Foul an Wernitznig, Elfmeter von Michael Liendl“ brachte das 1:3 (55.). Und wenn der Lattenpendler von Wernitznig (69.) auch reingegangen wäre, hätte Hotspur vielleicht nicht mehr so cool die Pflicht erfüllt.

Europa League - Round of 32 First Leg - Wolfsberger AC v Tottenham Hotspur

Der WAC mühte sich, doch Joker Vinicius sorgte in Minute 88 für den 1:4-Endstand. Kommende Woche endet das Europacup-Abenteuer der Lavanttaler im schönen neuen Stadion von Tottenham. Immerhin.

  • STIMMEN ZUM SPIEL

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): "Wir sind ganz gut ins Spiel gekommen. Das 0:1 hat uns leider ein bisschen die Moral genommen und uns geschwächt. Wir waren im Eins-gegen-Eins nicht nur in der letzten Kette, sondern insgesamt nicht konsequent und hart genug. Sie hatten nicht so viele Chancen, aber waren sehr effizient. Wir haben nach der Pause umgestellt, sind besser in die Zweikämpfe gekommen. Aber wir haben gegen ein absolutes Weltklasseteam gespielt, das uns keineswegs unterschätzt hat und uns dauernd unter Druck gesetzt hat."

Europa League - Round of 32 First Leg - Wolfsberger AC v Tottenham Hotspur

Michael Liendl (WAC-Kapitän): "Wir waren in der ersten Hälfte phasenweise ein bisschen zu mutlos sowohl mit als auch gegen den Ball. Ich glaube nicht, dass Tottenham so viele Hochkaräter gehabt hat, aber die haben sie eiskalt gemacht. In der zweiten Hälfte war es vom Engagement her in Ordnung, wir haben alles versucht. Wir haben zweimal die Stange getroffen, das ist der kleine - oder der große - Unterschied. Das sind einfach Weltklassespieler, auf diesem Niveau sind wir nicht. Das Ergebnis ist vielleicht ein bisschen zu hoch. Am Ende (nach seinem Tor, Anm.) war es ein kleiner Funken Hoffnung, wenn wir das 2:3 machen, sieht es ein bisschen anders aus, so wird es natürlich brutal schwer."

Europa League - Round of 32 First Leg - Wolfsberger AC v Tottenham Hotspur

Jose Mourinho (Tottenham-Trainer): "Es ist ein sehr wichtiges Ergebnis. Wir waren in der ersten Hälfte viel besser als sie, das 3:0 spiegelt unsere Überlegenheit wider. In der zweiten Hälfte hat Ferdinand (Feldhofer, Anm.) das System umgestellt. Das hat ihnen mehr defensive Stabilität gegeben, und sie haben durch das Tor Selbstvertrauen gewonnen. Die zweite Hälfte war schwieriger für uns. Dennoch haben wir einige gute Chancen gehabt und ein viertes Tor geschossen. Ich möchte nicht sagen, dass wir fix weiter sind. Aber es bräuchte eine katastrophale Vorstellung von uns, um 0:4 oder 1:5 zu verlieren, die ich mir nicht vorstellen kann. Es ist gut, wieder das positive Gefühl eines Sieges zu haben."

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