0:1-Pleite gegen Molde: Rapid enttäuscht in Norwegen
Von Alexander Huber
Zwei Spiele, null Punkte, sechs Zähler Rückstand auf die beiden Aufstiegsränge: Rapid hat in der Europa League einen Fehlstart hingelegt. Mit der wohl schwächsten Leistung in dieser bislang erfolgreichen Saison gab es in Molde eine verdiente 0:1-Niederlage.
MOLDE FK - RAPID WIEN 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 (66.) Omoijuanfo
Gelbe Karten: Wingo, Haugen, Aursnes bzw. Stojkovic, Greiml.
Molde: Linde - Wingo, Björnbak, Gregersen, Haugen - Aursnes, Eikrem (84. James), Ellingsen - Hestad (68. Bolly), Omoijuanfo, Brynhildsen (77. Hussain).
Rapid: Gartler - Stojkovic, Greiml, Barac - Schick (45. Arase), D. Ljubicic, Grahovac (77. Ibrahimoglu), Ritzmaier, Ullmann - Kara, Kitagawa (59. Knasmüllner).
Die erste Überraschung hatte es vor dem Anpfiff gegeben: Richard Strebinger musste im hohen Norden auf die Bank. „Strebinger hat zuletzt unglücklich agiert, er bleibt für mich aber ein starker Torhüter“, sagte Trainer Didi Kühbauer zu seiner Entscheidung für Paul Gartler. Der 23-Jährige gab seine Europacup-Premiere.
Auch auf den Positionen davor wurde die Mannschaft verjüngt: Der in dieser Saison so stark wie noch nie agierende Abwehrchef Max Hofmann musste angeschlagen passen, der 19-jährige Leo Greiml übernahm die Organisation der Dreierkette.
Und da war gleich einiges zu tun. Molde war naturgemäß mit den Eigenheiten des Kunstrasens besser vertraut, aber auch bissiger. Die zuletzt auffällige Zweikampfstärke der Hütteldorfer war wohl in den drei Tagen Zwangsquarantäne im Mannschaftshotel verloren gegangen. Nach einem der gefürchteten Eikrem-Freistöße parierte Gartler einen Brynhildsen-Kopfball stark (9.).
Erst nach 21 Minuten bekam Rapid eine Konterchance, aber der diesmal fehlerhafte Ercan Kara fand Sturmpartner Koya Kitagawa nicht. Weil Taxi Fountas fehlte, fielen die Ballverluste von Kara noch stärker auf.
Systemwechsel
Weil auch das Mittelfeld im 3-5-2 zu wenig Zugriff fand, wurde nach dem ersten Spieldrittel umgestellt. Im 4-2-3-1 wurden die Wiener offensiv gefährlicher. Marcel Ritzmaier zog aus der Distanz ab, Linde wehrte an die Stange ab und hatte dann Glück: Der Ball prallte auf seinen Rücken, aber nicht ins Tor (43.).
Aber auch Norwegens Meister hatte vor der Pause eine Top-Chance: Eikrems Schuss konnte Gartler parieren, den Nachschuss setzte Omoijuanfo neben das verwaiste Tor (37.). Sportdirektor Zoran Barisic war deshalb im Pauseninterview auf Puls4 kritisch: „Wir werden uns deutlich steigern müssen, um hier etwas mitzunehmen.“
Danach sah es zunächst nicht aus, obwohl der angeschlagene Thorsten Schick durch Kelvin Arase ersetzt worden war. In Minute 55 lief eine feine Kombination über Eikrem, Omoijuanfo war frei, Gartler blieb im direkten Duell der Sieger.
Immer wieder zeigte Eikrem seine Spielmacher-Qualitäten – aber auch Aursnes vergab aus kurzer Distanz. Das überfällige 1:0 leitete Goalie Linde per Auswurf über die Mittellinie (!) ein. Haugen wurde freigespielt, dessen Querpass drückte Omoijuanfo über die Linie (65.).
Erst nach 74 Minuten wurden die Gäste wieder gefährlich: Kara vergab nach einem Arase-Kopfball knapp.
Kühbauer setzte mit seinen Neuen auf Technik: Christoph Knasmüllner und Europacup-Debütant Melih Ibrahimoglu sollten es noch richten. Vergebens.
Wie erwartet verlief die Partie von Arsenal gegen Dundalk: In London verlor der Underdog 0:3. Rapid muss im anstehenden Doppelpack gegen die Iren mit sechs Punkten die Chance auf den Aufstieg wahren.