0:0 im Derby gegen Rapid: Jetzt braucht die Austria ein Wunder
Das 332. Wiener Derby wird nicht nur ob des torlosen Ausgangs nicht in die Geschichte eingehen. Durch das 0:0 schwanden die Chancen der Austria auf die Top 6, nun bedarf es dafür in den verbleibenden zwei Runden eines Fußball-Wunders. Rapid wiederum verlor gegenüber Salzburg an Boden und liegt fünf Zähler hinter dem Leader.
AUSTRIA WIEN - RAPID WIEN 0:0
Gelbe Karten: Fitz, Martel, Ebner bzw. Barac.
Austria: Pentz - Zwierschitz, Schösswendter, Palmer-Brown, Wimmer - Martel - Teigl (76. Jukic), Fitz, Sarkaria - Djuricin, Monschein (60. Ebner).
Rapid: Strebinger - Stojkovic, Hofmann, Barac, Ullmann - D. Ljubicic, Petrovic (88. Grahovac) - Schick, Demir (76. Knasmüllner), Fountas (88. Ritzmaier) - Kara.
Fairness wurde schon vor dem Spiel hochgehalten. Die Austria gedachte der verstorbenen Rapid-Legende Zlatko Kranjcar. Die Rapidler liefen mit Trauerflor und speziellem Aufwärmdress ein. Die Pullover mit der Botschaft „Danke, Zizo“ werden für die Erdbebenhilfe in Kranjcars Heimat Kroatien versteigert.
Das Derby startete mit viel Tempo, vor allem die Austria versuchte in der Offensive für Wirbel zu sorgen und agierte im mutigen 4-1-3-2 zunächst etwas präziser als die fehlerhaften Rapidler. Die Veilchen verfolgten den Plan, mit den schnellen Teigl über rechts und Wimmer und Sarkaria über links Lücken zu finden und die Doppelspitze Monschein – Djuricin in Position zu bringen. Gestoppt wurden die Unternehmungen oft von Stojkovic, Rapids Bestem.
Kampf statt Eleganz
Leidenschaft und Kampf waren die vorherrschenden Eigenschaften, die spielerische Linie und Torchancen suchten beide Teams vergeblich. Ein Schuss von Djuricin konnte den Ruhepuls von Rapid-Tormann Strebinger nicht anheben (23.).
Die beiden Coaches Didi Kühbauer und Peter Stöger diskutierten am Spielfeldrand immer wieder in aller Freundschaft diverse Aktionen. Und sahen, wie die Grün-Weißen in Folge mehr Kontrolle über das Geschehen gewannen und sich vorsichtig dem violetten Gehäuse annäherten.
Demir war erstmals in einem Derby von Beginn an dabei, der 17-Jährige sollte im 4-2-3-1 für die entscheidenden Ideen sorgen. Meist war aber spätestens beim wiedergenesen Palmer-Brown Schluss mit der Offensive. Einen Schuss von Kara konnte Austrias Goalie Pentz nicht bändigen, schaufelte den Ball aber über die Latte (34.). Ein Versuch von Fountas kurz danach landete auf der Osttribüne. So endete eine enttäuschende erste Hälfte ohne echte Torchance.
Nach dem Wechsel wirkte Rapid aktiver, auch weil Demir mehr Bälle bekam und dann gut verteilte. Die Austria zeigte sich beeindruckt, die Violetten waren in Ballbesitz viel zu hektisch. Rapid kam jetzt auch gefährlicher in den Strafraum. Fountas fehlte nach der schönsten Kombination die Leichtigkeit aus der Zeit vor dem Handbruch.
Zwei Minuten und einen Doppelpass mit Ullmann später schlenzte Kara den Ball aus sehr guter Position übers lange Eck (52.). Kara hatte nur wenig später wieder die Führung auf dem Fuß, nutzte ein Abstimmungsproblem der violetten Abwehr, er verfehlte das Ziel nur um Zentimeter.
Verjuxter Rapid-Sieg
Stöger reagierte und brachte Ebner für das zentrale Mittelfeld, auch um Demirs Kreise zu stören. Im Konter suchte man das Glück und fand die beste Chance vor. Martels Schuss wehrte Strebinger kurz ab, der aktive Djuricin staubte aber aus Abseitsposition ab (65.). Rapid blieb dem Sieg aber näher, auch Fountas verbuchte noch eine gute Möglichkeit. Die Austria, eigentlich unter Siegzwang, spielte die Umschaltmöglichkeiten viel zu ungenau. Wie schon im Herbst haderte Rapid am Ende mit einem Remis, zumal Knasmüllner an die Latte köpfelte und dann Kara aus zwei Metern an Pentz scheiterte (90.).