Sport/Fußball

0:0 gegen Lazio: Achtungserfolg für Sturm in der Europa League

Keine Tore, keine Auffälligkeiten im und rund ums Stadion. Nicht wirklich das, was man ein gefundenes Fressen für Medienvertreter bezeichnet. Und trotzdem wird  das 3. Gruppenspiel der Europa League zwischen Sturm und dem italienischen Topklub Lazio Rom in feiner Erinnerung bleiben. Zumindest was die engagierte Grazer Leistung betrifft, fehlte nicht viel auf die Note Römisch 1.  

Angst hatte man vor dem Vorspiel, das sich nicht im Liebenauer Stadion, dem Hauptschauplatz des Tages, zutrug. Rund 1.000 wildgewordene italienische Fans waren am späten  Nachmittag am Grazer Hauptplatz erwartet worden. Stattdessen  glich der Gang zum Stadion beinahe einem rund 40-minütigem Friedensmarsch. Nur rund 150 Lazio-Anhänger  zogen singend, in positiver Stimmung und völlig gewaltfrei durch die Grazer Straßen.  Unmittelbar hinter der fahrenden Polizei-Kolonne ließ man sogar Kinder marschieren. Auch vor dem Stadion trug sich nichts zu, was den Staatsanwälten und Richtern  Arbeit verschaffen würde.  

Die Strafräume des   Liebenauer Stadions  wurden   vor 14.500  euphorischen Fans  sofort auf beiden Seiten  gehörig strapaziert. Sturm hatte nach einer Unsicherheit von Lazio-Goalie Provedel die erste Chance (3.), Dante warf sich  in letzter Sekunde in einen Schuss von Luis Alberto (12.), dann prüfte Sturms Däne Böving Provedel mit einem schönen Weitschuss (14.).   

Ereignisreich

Der eingangs enorm starke Slowene Horvat hier und Spaniens Welt- und Europameister Pedro dort hatten die nächsten Chancen in einer enorm ereignisreichen Partie, von der Sturm immer mehr hatte. Die Steirer blieben  mutig,  diszipliniert, traten ohne Schwachstellen auf und überzeugten durch starkes Pressing. Lazio fand kaum Räume, um nach vorne gefährlich zu  werden. 

Kurz nach der Pause hatten Böving und Affengruber Chancen auf Zählbares.  Der kettenrauchende Lazio-Coach Sarri, der wegen einer Zigarettenpause sogar die Abschluss-Pressekonferenz am Mittwoch unterbrach, wurde langsam heiß und tauschte durch (in der 74. Minute hatte der 63-Jährige sein Austausch-Kontingent erschöpft). Lazio wurde auch etwas aktiver. Und bis zur 80. Minute präsentierte Stürmerstar Ciro Immobile seine nicht wirklich berühmte Dortmund-Form. Dann wäre er fast zum Sturm-Schreck geworden. Sein Treffer wurde aber nach VAR-Studie wegen einem knappen Abseits aberkannt. 

Am Ende wurde es nach vielen Fouls noch einmal hektisch, der feine Fußballabend endete aber in aller Freundschaft. 

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