EM-Bronze für Synchronschwimmerin Vasiliki Alexandri
Es war bisher nicht unbedingt der Sommer der Vasiliki Alexandri. Bei der WM in Budapest ärgerte sie sich über zwei fünfte Plätze, mit der Bewertung ihrer Programme war die Österreicherin ganz und gar nicht zufrieden. Ein Glück, dass nur wenige Wochen nach der – eingeschobenen – WM nun die EM folgte und Vasiliki Alexandri weiter auf ihre erste Medaille bei einem Großevent hoffen konnte. Doch dann, nach der Heimreise vom spanischen Trainingslager in die Südstadt und vor der Anreise nach Rom kam auch noch Angina dazwischen.
Im EM-Fieber erkämpfte sich die noch nicht ganz erholte 24-Jährige im Finale der Solo-Technik die Bronzemedaille. Während ihrem Programm wirkte sie alles andere als schwach, zeigte schwierige Figuren, blieb explosiv und stabil.
Sichtlich erleichtert ging sie mit 90,0156 Punkten aus dem Becken und umarmte Trainerin Albena Mladenova. Eine richtige Befreiung: „Ich kann es noch gar nicht glauben, ein echter Wahnsinn!“ „Ich habe drei Tage nicht trainiert und hatte bis Montag 39,5 Grad Fieber“, hatte sie zuvor verraten. Jetzt hat sie ihre erste Medaille.
Es gewann die ukrainische Favoritin Marta Fiedina (92,6394) vor der Italienerin Linda Cerruti (90,8839).
Lust auf Süßes
"Es macht mich sehr glücklich, dass sich so viele Leute mit uns freuen. Als ich aus dem Wasser gestiegen bin, sind mir die Tränen gekommen." Es ist Österreichs achte EM-Medaille im Synchronschwimmen, die fünfte in Bronze. Im Vorjahr in Budapest war Vasiliki Alexandri als Vierte nur knapp am EM-Podest vorbeigeschrammt. "Diesmal wollte ich es so extrem für mich. Ich wollte besser als bei der WM sein." Noch vor der Siegerehrung hatte sie den Wunsch nach etwas Süßem. "Ich spüre, dass mein Körper das jetzt braucht."
Für das Finale der freien Kür am Sonntag (9.30 Uhr) schöpfte sie nach Vorkampfrang vier neues Selbstvertrauen. "Ich hoffe, dass ich den dritten Platz holen kann. Bronze gibt viel Motivation und Selbstvertrauen." In der Vorrunde hat sie mit 90,3333 und neuem persönlichen Rekord Rang vier belegt.
Auf Silberkurs
Vasilikis Schwestern Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri sind auf EM-Silberkurs. Bei ihrem ersten Antreten im Rahmen der Rom-EM kam das Duett am Freitag im Vorkampf der freien Kür mit 92,6000 Punkten bis auf 0,2 Zähler an seine Bestleistung von WM-Bronze in Budapest heran. Voran liegen die ukrainischen Favoritinnen Maryna und Wladyslawa Aleksijwa (94,3667). Gold ist für die Alexandris im Finale am Samstag (15.00 Uhr) außer Reichweite, doch den Abstand wollen sie verringern.
Langweilig werde die Arbeit an dem nun schon drei Jahre geschwommenen Programm „Böse Puppen“ nie, einmal geht es noch um den Feinschliff. Das Programm werden die Schwestern dann ad acta legen. „Morgen ist das letzte Mal, das wollen wir genießen“, gab Eirini-Marina als Devise aus. „Silber ist das Ziel, aber fix ist nichts.“
Hundertstelkrimi
Lena Grabowski verpasste im Finale über 200m Rücken mit 2.11.23 die Medaillen klar und erreichte Rang 8. Simon Bucher schaffte es bei 50m Schmetterling mit 23.12 und damit neuem österreichischen Rekord auf Platz 5. Die Medaillen verpasste er um nur fünf Hundertstel.
Noch knapper war es bei Valentin Bayer über die 100m Brust, der um vier Hundertstel die Bronzemedaille verpasste. Bernhard Reitshammer wurde Achter.
Heiko Gigler wurde im Semifinale über 100m Kraul in seinem Lauf Siebenter und blieb dabei hinter seiner guten Zeit vom Vormittag zurück.
Am Samstag, schwimmen Simon Bucher (100m Schmetterling), Luka Mladenovic, Christoph Rothbauer (beide 200m Brust), Lena Opatril (200m Freistil) und Caroline Pilhatsch über 50m Rücken, wo sie 2018 WM-Silber gewann und vor einer Woche österreichische Staatsmeisterin wurde.
Das junge österreichische Team hofft auf die eine oder andere Überraschung bei der EM in Rom, heißt es beim Schwimmverband OSV.
Kurzbahn-Weltmeister Felix Auböck landete am Freitagnachmittag in Rom. Seine Bewerbe sind Sonntag 200 und Mittwoch 400 Freistil.