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Debütant Holzhauser: Früh kritisiert und spät berufen

Besser spät als gar nicht. Mit 27 Jahren kommt Raphael Holzhauser nicht nur zu seiner ersten Einberufung ins A-Nationalteam, sondern am Mittwoch gegen Griechenland höchstwahrscheinlich auch zu seinem ersten Länderspiel. „Ja, es hätte früher sein können. Aber ich bekomme jetzt die Chance, und die will ich natürlich nützen“, verriet er vor Kurzem der belgischen Zeitung Het laatste nieuws.

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Holzhauser erlebt nach dem Abstieg mit den Grasshopper Zürich bei seinem aktuellen Verein Beerschot einen Höhenflug, drückt mittlerweile der ersten belgischen Liga mit Toren und Assists seinen Stempel auf. Das ist auch Teamchef Franco Foda nicht entgangen, das Videostudium zahlreicher Holzhauser-Matches überzeugte ihn, den Mittelfeld-Strategen in den Kader zu berufen.

Dynamischer

„Franco Foda hat mich am vergangenen Montag angerufen und mir mitgeteilt, dass ich dabei bin. Er war zufrieden mit meinen Leistungen“, so Holzhauser. Foda sprach zuletzt von einem dynamischeren, kraftvolleren Holzhauser. „Das ist korrekt“, empfindet der Beschriebene Ähnliches. „Ich fühle mich gut und stark, und das will ich jetzt auch beim Team zeigen.“

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Ein wesentlicher Grund für die Holzhauser’sche Wandlung sei auch seiner Position zu verdanken. „In Österreich habe ich damals eine ganz andere Position gespielt als Spielmacher aus der Defensive heraus.“ Früher Sechser, heute vielmehr Zehner. „Jetzt spiele ich viel offensiver in unserem System.“ Foda ist überzeugt, dass Holzhauser in die Spielidee mit Angriffspressing passt.

Erwartet hatte er die Einberufung nicht, gibt Holzhauser ehrlich zu. „Foda kennt mich schon aus meiner Zeit in Österreich samt meinen Auftritten in der Europa League. Es ist jedenfalls ein Traum für jeden Fußballer, für sein Land zu spielen.“ In den letzten Wochen hat der 27-Jährige Überzeugungsarbeit in eigener Sache betrieben. „Ich weiß, dass sich der ÖFB Spiele von Beerschot angesehen hat.“

Sticheleien

Die Anreise ins Teamcamp nach Klagenfurt bedeutet für ihn jedoch kein Betreten von Neuland, hat er doch mindestens mit der Hälfte der Spieler schon in Nachwuchs-Auswahlen den Doppelpass gepflegt. An sich und seinen Qualitäten hat Holzhauser nie gezweifelt. Sein Motto: Gelassen bleiben und den Fußball immer genießen. Seinen Rücken zieren Tattoos mit den Logos seiner Klubs. Vielleicht kommt nun der ÖFB-Adler hinzu.

Stolzer Fink

Von Holzhauser überzeugt war stets Thorsten Fink, damals Trainer der Wiener Austria. In seinem System spielte Holzhauser eine Art "Quarterback". Fink, der seinen Job in Japan nicht in die Verlängerung bringen wollte und wieder zurück in Deutschland ist, freut sich für seinen früheren Spielmacher: "Ich habe immer an ihn geglaubt. Er hat es sich erarbeitet und somit verdient. Und irgendwie freue ich mich auch deswegen, weil er damals mein Spieler war."