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Kohlendioxid: Wirtschaftslage Grund für Rückgang

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KURIER
Nachwuchs-Challange

Die CO2-Belastung in den USA geht zurück. Das sind gute Nachrichten, denn die größte Industrienation der Welt hatte noch vor einigen Jahren einen Ausstoß von über sechs Milliarden Tonnen – pro Jahr. Zwischen 2007 und 2013 sanken die Kohlendioxid-Emissionen in den USA aus fossilen Brennstoffen um etwa elf Prozent.

Der aus Österreich stammende Ökonom Klaus Hubacek, der an der Uni Maryland lehrt, hat herausgefunden, warum. Bisher wurde angenommen, dass der Rückgang der Emissionen auf die Umstellung von Kohle auf Erdgas zurückzuführen ist. Nun ist aber klar, dass die schlechte Wirtschaftslage nach der Krise 2008 der Grund dafür war. In seiner Studie erklärte der Ökonom, dass 83 Prozent des CO2-Rückgangs zwischen 2007 und 2013 eine Folge der geringeren Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen waren. Auch als sich die wirtschaftliche Situation in den USA wieder gebessert hat, waren der hohe Benzinpreis und eine energieeffizientere Produktion stärkere Faktoren für den Rückgang, als die Umstellung von Kohle auf Erdgas.

Im Beobachtungszeitraum ging der Anteil von Strom, der aus Kohle gewonnen wird, von 50 Prozent auf 37 Prozent zurück. In den vergangenen Jahren erfolgte in den USA die Umstellung auf das billigere Erdgas. Dieses wird allerdings durch das wenig umweltfreundliche Fracking gewonnen. Doch die Umstellung, die zur gleichen Zeit wie die Reduktion der CO2-Emissionen stattfand, ließ auf einen engeren Zusammenhang schließen. Laut der Studie gehen aber nur 17 Prozent des Rückgangs auf den Brennstoffwechsel zurück.

Hydrolic Factoring heißt das ist ein Verfahren eigentlich, bei dem Erdgas durch eigentlich undurchlässiges Gestein gewonnen wird. Es wird bis zu fünf Kilometer in die Tiefe gebohrt und dann horizontal weiter in die gasführende Gesteinsschicht. In diese waagrechte Bohrung wird unter enormen Druck eine Mischung aus Wasser, Quarzsand oder Keramikkügelchen und verschiedenen Chemikalien gepresst. Der Flüssigkeitsdruck soll dafür sorgen, dass das Gestein aufgesprengt wird. Dieser Vorgang macht es gasdurchlässig. Festkörper und Chemikalien halten die entstandenen Risse offen. Das Erdgas kann dann an die Oberfläche befördert werden.

Fracking wurde erstmals 1949 in den USA eingesetzt, es wird aber erst seit etwa 2005 im großen Stil genutzt um Schiefergas zu fördern. Kritische Stimmen warnen vor einer Grundwasserbelastung durch die Chemikalien, die im Gestein zurückbleiben. Sie könnten die Gesundheit und die Umwelt nachhaltig beeinträchtigen.