Strache: Polit-Rückkehr erst nach Ibiza-Klärung
Bis zuletzt blieb es spannend um Heinz-Christian Strache und das EU-Mandat. Am Montagmorgen erklärte er per Presseaussendung und in einem Video, dass er nicht nach Brüssel gehen wird.
"Ich danke den 45.000 Bürgern dieses Landes, die mir - ohne Aufruf und ohne Werbung - durch Ihre persönliche Vorzugsstimme ein Direktmandat für das Europäische Parlament erteilt und mir damit direkt-demokratisch ihr uneingeschränktes Vertrauen ausgesprochen haben", sagte er per Videobotschaft auf Facebook.
"Gerade in dem Bewusstsein um diese mir anvertraute Verantwortung habe ich in Anbetracht der konkreten Umstände nach reiflichen Überlegungen, langen Gesprächen mit meiner Frau und der Familie sowie eng vertrauten Wegbegleitern die Entscheidung getroffen, das EU-Mandat nicht anzunehmen."
Er werde erst in die "aktive Politik" zurückkehren, nachdem die Hintergründe des Ibiza-Videos aufgeklärt wurden.
Ein Satz heizt Gerüchte an, nach denen Strache zur Wien-Wahl 2020 antreten könnte. Er sagte: "Meine persönliche Präferenz galt nie Brüssel als Wirkstätte meiner politischen Arbeit sondern immer Österreich und meiner Heimatstadt Wien, wo ich im Interesse der österreichischen Bevölkerung aktiv politisch arbeiten und gestalten möchte." Später fügte Strache noch hinzu: "Mein politisches Leben, dass sich stets auf Wien und Österreich fokussiert hat, ist mit Sicherheit nicht am Ende."
Am Anfang seiner Erklärung sprach Strache von der Ibizia-Affäre, die ihn dazu veranlasste, alle Ämter niederzulegen. "Ich wollte der Fortsetzung einer bis dahin erfolgreichen Regierungskoalition nicht im Wege stehen", sagte er und schlug damit in dieselbe Kerbe wie seine FPÖ-Kollegen seit der Auflösung der Regierung.
Strache hätte jedenfalls "sämtliche denkbaren persönlichen Konsequenzen gezogen."
Der Ex-Vizekanzler erhielt 45.000 Vorzugstimmen bei der EU-Wahl.
"Das Ergebnis der Europawahl hat auf beeindruckendste Weise gezeigt, dass das politische Attentat auf die Regierung dieses Landes, die FPÖ und meine Person womöglich nur ein Streifschuss war. Als unbestechliche Wähler habt Ihr Euch nicht manipulieren, nicht täuschen und auch nicht beirren lassen", sagte Strache an die Adresse der 45.000 Wähler, die ihm durch eine Vorzugsstimme ein Direktmandat für das Europäische Parlament beschert haben.
Mehrere Zeitungen berichteten unterdessen, dass Strache nach der Wahl einen Beratervertrag mit 10.000 Euro monatlicher Entlohnung von der FPÖ bekommen soll und so mit dem Abgeordneten-Gehalt seiner Frau von rund 9.000 Euro auf sein bisheriges Vizekanzlergehalt von 20.000 Euro kommen werde.