Spesen: Strache soll Whirlpool-Wartung FPÖ verrechnet haben
Das Ö1-Morgenjournal hat am Donnerstag von neuen Details in der FPÖ-Spesenaffäre rund um Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache berichtet.
Strache soll - wie berichtet - mit dem Geld der FPÖ nicht nur private Einkäufe finanziert, sondern der Partei unter anderem auch die Kosten von Nachhilfestunden und die Reparatur seines Whirlpools verrechnet haben. Dazu kommt laut Ö1 noch das Schulgeld für ein Kind Straches, das demnach ebenfalls aus der Parteikasse bezahlt werden musste.
Das gehe aus Einvernahmeprotokollen im Ermittlungsakt hervor. Einvernommen wurden dabei in erster Linie Straches ehemaliger Leibwächter, der auch als einer der Hintermänner bei der Erstellung des Ibiza-Videos gehandelt wird.
Ersatzbelege
Straches ehemaliger Leibwächter, der ehemalige Wega-Polizist Oliver R., hat seit 2008 Straches Spesenbelege gesammelt und kopiert. Als R. 2015 schwer erkrankte, kam es offenbar zum Zerwürfnis mit seinem Ex-Chef. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Belege für den Sicherheitsmann zur Waffe.
Was Strache nun belastet: Wenn er beispielsweise Einkäufe getätigt hat, die nicht von der FPÖ-Wien als Spesen akzeptiert worden wären, soll Oliver R. Ersatzbelege organisiert haben. Das bedeutet konkret: Straches Ex-Bodyguard soll Konsumationsrechnungen in der gleichen Höhe bei Szenelokalen und Restaurants für "seinen Chef eingesammelt" haben. Diese Belege wanderten dann in die FPÖ-Buchhaltung.
Der Staatsanwaltschaft Wien ermittelt wegen Untreue und Veruntreuung. Strache wies die Vorwürfe bisher zurück und sprach von einer "Schmutzkübel-Kampagne". Es gilt die Unschuldsvermutung.
Entscheidung über Parteiausschluss vertagt
Während also neues, belastendes Material in der Spesenaffäre zutage kommt, ist der wohl bevorstehende Parteiausschluss Straches am Mittwoch vertagt worden. Das Wiener Landesparteigericht will noch Zeugen befragen. Auch Strache könnte aussagen.