Offene Schulen im Lockdown: Faßmanns Empfehlungen
Von Marie North
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bekräftigt im Ö1-Morgenjournal, dass ihm der Präsenzunterricht sehr wichtig ist. Kinder, die auch zu Hause betreut werden können, können aber zu Hause bleiben.
Der Bildungsminister sagte im ORF-Radio: "Mir waren der Präsenzunterricht und die offene Schule sehr wichtig, weil wir haben aus den Erfahrungen der anderen Lockdowns gelernt, welche Belastung hier auf die Familie zukommt. Und um hier diese Belastung zu reduzieren ist dieses Modell entwickelt worden, so wie es jetzt ist. Auch mit der Bitte klarerweise dem übergeordneten Ziel – nämlich Kontaktreduktion – Folge zu leisten und tatsächlich nur die Kinder in die Schule zu schicken, wo man sagt, das ist notwendig aus unterschiedlichen Gründen."
Kritiker sagen, die Verantwortung wird auf die Eltern geschoben, Faßmann lässt das nicht gelten: "Eltern wissen immer am besten, was für ihr Kind gut ist."
Soll man sein Kind in die Schule schicken?
Die Empfehlungen des Ministers zur Entscheidungsfindung, ob das Kind in die Schule gehen soll: Folgende Fragen sollten sich Familien stellen:
Wie schaut es mit der eigenen Erwerbstätigkeit aus?
Was ist am besten für mein Kind? Lernt mein Kind gut zuhause, gibt es eine gute Lernumgebung zuhause?
Leben wir in einem Hochinzidenz-Gebiet?
Wann kein Präsenzunterricht stattfindet?
Ab wievielen Schülerinnen und Schülern im Klassenzimmer wird der Präsenzunterricht abgehalten? "Der heutige Montag wird sowas wie ein Übergangstag sein und da wird man Regelungen finden und wenn man sieht, da ist nur ein Schüler vorhanden, den man vielleicht auch mit der Parallelklasse zusammentun kann, dann wird man Lösungen finden." Die Schulleitungen seien flexibel und "das können sie", ist Faßmann sicher.
Wenn zehn von 20 Schülerinnen und Schülern anwesend sind, findet in jedem Fall Präsenzunterricht statt.
Finden nun Schularbeiten statt oder nicht?
Angesprochen auf die Frage der Schularbeiten, sagt Faßmann: In dieser Phase solle kein neuer Stoff erarbeitet werden. Schularbeiten sollen nicht stattfinden, außer alle Schülerinnen und Schüler sind anwesend.
Schule als "relativ sicherer Ort"
Isabella Zins, Sprecherin der AHS-Direktoren, sagte zu den offenen Schulen im Lockdown auf Ö1 um 8 Uhr: "Die Infektionslage ist natürlich beängstigend, auf der anderen Seite sind wir wirklich als Teststation bewährt und auch ich bin der Meinung, dass es besser ist die kontrollierte Testung in der Schule als die Kinder zuhause(…)". Und: "Die Kontrolle in der Schule ist auf jeden Fall besser, und es wird ja sobald ein Fall auftaucht ein Quarantänefall verhängt (…)."
Die Schule sei ein "relativ sicherer Ort", so Zins.