Politik/Inland

NR-Wahl: Journalistin Sibylle Hamann will für Grüne kandidieren

Die Grünen bekommen Verstärkung. Die Journalistin Sibylle Hamann (52) bewirbt sich für einen Platz auf der Bundesliste der Grünen für die Nationalratswahl. Auf welchen Platz dies sein soll, stehe noch nicht fest, sagte sie am Dienstag in einer Pressekonferenz gemeinsam mit Bundessprecher Werner Kogler. Ihre freiberufliche Tätigkeit für die Tageszeitung "Die Presse" und die Wochenzeitung "Falter" will sie beenden, sagte die politische Quereinsteigerin.

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Auch Alma Zadic kommt dazu. Die Nationalratsabgeordnete verlässt die Liste Jetzt, sie will aber in der Politik bleiben und zwar bei den Grünen. Auf dem Bundeskongress am Samstag will sie sich der Wahl stellen, wie sie auf Facebook schrieb.

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Als "kompetente" und "profilierte" Person bezeichnete Kogler Hamann auf einer Pressekonferenz Dienstagvormittag. Die Entscheidung spreche auch für den Kurs der Grünen, nach deren Ausscheiden aus dem Nationalrat bei der vergangenen Wahl: eine Mischung aus bewährten Kräften, neuen Mitgliedern und "Menschen, die von außen kommen". Es sei auch - wie im Falle von Hamann - nicht notwendig, Mitglied der Grünen zu sein, sondern eher, deren Anliegen zu vertreten.

Indes wird im Nationalrat so einiges beschlossen. Hier geht es zum Live-Ticker.

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Entscheidung über Listenplatz am Samstag

Der Ruf sei vom oberösterreichischen Landesrat Rudi Anschober via SMS gekommen, berichtete Hamann selbst - dies just zu jener Zeit, in der sie über einen Wechsel in die Politik nachgedacht habe. Ob die Quereinsteigerin tatsächliche einen Platz auf der grünen Bundesliste bekommt, soll sich aber erst beim Bundeskongress am Samstag entscheiden. Kogler habe ihr zumindest einen "vorderen" Platz in Aussicht gestellt.

Als politische Anliegen nannte Hamann die Bereiche Geschlechtergerechtigkeit, Pflege, Bildung, Integration und den Fokus auf weltweite Entwicklungen. So will die Feministin Frauenrechte "mit Zähnen und Klauen verteidigen". In der Integrationspolitik sei durch Türkis-Blau viel Porzellan zerschlagen worden, wobei die Kandidaten-Anwärterin laut eigener Aussage auch nichts idealisieren will. Konkrete politische Vorschläge blieb sie aber noch schuldig.

Hamann wurde am 14. August 1966 in Wien geboren, ihre Eltern sind die renommierten Historiker Günther und Brigitte Hamann. Die studierte Politikwissenschafterin begann eine journalistische Laufbahn, unter anderem bei der Tageszeitung "Kurier", dem Nachrichtenmagazin "profil" und zuletzt bei "Falter" und "Presse". Sie war auch Lehrbeauftragte am Institut für Publizistik der Universität Wien und Lektorin am Journalismuslehrgang der FH Wien. Hamann lebt in Wien und ist Mutter zweier Kinder.