Österreichs Gas-Speicher zu 80 Prozent gefüllt
Die Gasspeicher in Österreich sind nach Angaben des Klimaministeriums nun zu 80,37 Prozent gefüllt. Damit wurde das angestrebte Ziel einen Monat früher erreicht als ursprünglich versprochen. Und da weiter mehr Gas aus Russland ins Land komme als aktuell verbraucht werde, gehe die Einspeicherung weiter, teilte das Ministerium am Montag mit. Die von Österreich angestrebte strategische Reserve von 20 TWh soll bis zum 1. November eingelagert sein.
Am 2. Oktober waren in allen Speichern in Österreich zusammen 76,79 Terrawattstunden (TWh) Gas eingelagert. Österreich hat im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung sehr große Gasspeicher. Wenn sie zur Gänze befüllt sind, entspricht das ungefähr einem Jahresbedarf, der bei 90 TWh liegt. Allerdings ist nur ein Teil des in Österreich eingelagerten Gases für den österreichischen Markt reserviert.
Laut Carola Millgramm, Leiterin der Gasabteilung der E-Control, ist "gut die Hälfte" für den Verbrauch in Österreich gedacht. Genaue Zahlen soll es spätestens Anfang November geben, sagte sie im Ö1-Morgenjournal. Dazu gehört jedenfalls die strategische Reserve, die von Österreich für den Verbrauch in Österreich eingelagert wird. Bisher liegen 7 TWh bereits in den Speichern, Österreich hat aber laut Ministerium bereit so viel Gas beschafft, dass die Einlagerung von 20 TWh bis zum 1. November gesichert sei. Auch der Speicher der OMV sei inzwischen zu 97 Prozent befüllt.
Abhängigkeit reduziert
"Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um unsere großen Speicher zu füllen und diese Versorgungssicherheit zu schaffen. Heute können wir sagen: Wir sind gut vorbereitet, unsere Speicher sind zu 80 Prozent voll und füllen sich weiter", wird Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in der Mitteilung zitiert. Österreich werde sich weiter nicht von Russland erpressen lassen sondern "unsere Abhängigkeit reduzieren und damit unsere Unabhängigkeit zurückgewinnen".
Auch Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) verweist darauf, dass Österreich seine Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen reduzieren müsse. Auch wenn Österreich nun einen guten Sicherheitspolster für den Winter habe, "bleibt die Lage weiterhin angespannt", da Russland "kein verlässliches Gegenüber" sei und Präsident Wladimir Putin bewusst Unsicherheit schüre und die Preise treibe.
Auch die Turbulenzen um Gaslieferungen über Österreich nach Italien, die am Wochenende bekannt wurden, haben die Versorgungslage in Österreich nicht verschlechtert.