Kurz macht Hoffnung und will bald "Handel wieder vollständig öffnen"
Von Bernhard Gaul
Bei der Parlamentssitzung am Freitag kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz an, dass der Notbetrieb Österreichs bald beendet werden könnte.
Die Regierung werde "alles tun, damit wir schnell wieder aus dieser Krise herauskommen".
Daher werde man in den nächsten Tagen "die Zahlen genau beobachten, am Sonntag dann eine Entscheidung treffen und ich kann Ihnen jetzt schon sagen, es wird notwendig sein, hier sehr behutsam und schrittweise vorzugehen".
Aber: "Als erstes wollen wir, sobald es möglich ist, den Handel wieder vollständig öffnen. Aber auch das wird nur zum richtigen Zeitpunkt und sehr behutsam möglich sein."
Darüber hinaus brauche es aber "Begleitmaßnahmen, Schutz der Risikogruppe und der älteren Menschen". Und es gelte weiter: "Abstand halten und Masken tragen".
Keine Osterfeier mit Großfamilie
Kurz appellierte in seiner Erklärung eindringlich an die Bevölkerung auch zu Ostern auf Familienzusammenkünfte zu verzichten. Einschränkungen seien notwendig, "damit wir die Freiheit wieder erlangen, die wir gewohnt sind und damit wir das Leben mit den Menschen führen können, die wir lieben und nicht Menschen verlieren, die nicht sterben müssten".
Dass Österreich bisher besser durch die Krise gekommen sei als andere, sei dem Verhalten der Bevölkerung zu verdanken, lobte Kurz.
Vizekanzler Werner Kogler ergänzte: "Würden wir alles mir nix, dir nix aufmachen, würde alles wieder von vorne beginnen." Der Grünen-Chef erinnerte, dass es für solch einen Fall Szenarios mit mehr als 100.000 Toten in Österreich gebe.
Für Kogler wäre es jetzt auch nicht seriös zu sagen, wann bestimmte Lebensbereiche wieder in den alten Stand zurückversetzt werden können, etwa bezüglich der Abhaltung von Großveranstaltungen. Gleichzeitig versicherte der Vizekanzler, dass die Regierung schon an den nächsten Paketen arbeite. Profitieren sollten da alle möglichen von Kultur- bis Sportvereinen.
Die letzten Tage, so Kurz in seiner Rede, "zeigen eindeutig, dass die Maßnahmen, die wir gesetzt haben, richtig sind. Die Maßnahmen, die wir gesetzt haben, wirken und die Ausbreitung verlangsamt sich." Und weiter: "Wir müssen uns aber klar sein, wir sind nicht über den Berg. Wir müssen jetzt durchhalten, keine voreiligen Schlüsse ziehen und alles tun, um eine Situation wie in anderen Ländern zu verhindern."