Kickl mit Corona in Quarantäne - jetzt geht Strache demonstrieren
Impfgegner haben am Samstag die Qual der Wahl: In Wien finden mehrere Demonstrationen wegen die Maßnahmen der Regierung statt.
Die FPÖ hat gleich zwei angemeldet - eine die Bundes- und eine die Landespartei. Eine startet um 9 Uhr am Platz der Menschenrechte im 7. Bezirk, die zweite um 11 Uhr auf der Jesuitenwiese im 2. Bezirk.
FPÖ-Herbert Kickl, der die Großdemo für "Demokratie, Grundrechte und Freiheit" angekündigt hat, kann selbst nicht daran teilnehmen. Er hat sich mit Corona infiziert und ist in Quarantäne.
Die Gunst der Stunde nutzt sein Ex-Parteifreund: Heinz-Christian Strache plant ebenfalls eine "Großdemo", wie er auf Facebook postete. Sie soll am Samstag um 12 Uhr am Heldenplatz starten.
Bei der Polizei Wien ist die Demo unter dem Motto "Überparteilich für Grundrechte, Menschenrechte und Freiheit" noch nicht angemeldet. Strache hat aber noch Zeit. Die 48-Stunden-Frist läuft heute, Donnerstag, zu Mittag ab.
1.300 Polizisten im Einsatz
Bei den FPÖ-Demos werden insgesamt bis zu 10.000 Teilnehmer erwartet.
Vorerst wurden zumindest rund 1.300 Polizisten aus Wien und anderen Bundesländern kommandiert. Die Polizei wird auch Medienkontaktbeamte für die Betreuung von Journalisten einsetzen im unmittelbaren Umfeld der Demo.
Bei den Demonstrationen herrscht die Verpflichtung zum Tragen von FFP2-Masken. Die Beamten werden dies kontrollieren und Übertretungen auch ahnden, hieß es im Vorfeld. Speziell kontrolliert werden auch Reisebusse, in denen die 2-G-Regel (genesen oder geimpft) gilt.
Auch alle anderen Verwaltungsübertretungen "werden konsequent verfolgt durch spezielle polizeiliche Ordnungsdiensteinheiten", kündigte das Ministerium an.
Neben der Hauptdemo der FPÖ wurde auch weitere Demos angemeldet. Damit versuchen die Organisatoren, die Behörde und Polizei darüber zu täuschen, wo sich das Hauptfeld sammelt. In der offiziellen Ankündigung der FPÖ ist die Versammlung ab 12 Uhr "im "Raum Heldenplatz, Ring, MQ und Oper" ausgeschrieben. Demonstrationen in anderen Landeshauptstädten und Ballungszentren sind ebenfalls wahrscheinlich.
4.000 in Graz
Bereits Mittwochabend versammelten sich in Graz rund 4.000 Personen, um gegen die Corona-Beschränkungen zu demonstrieren. Nach Einschätzung der Exekutive handelte es sich bei dieser Demonstration auch um eine Art "Werbetrommelrühren" für die Großdemo am Samstag in Wien.
Die Teilnehmer hatten sich - auch nach Aufrufen in sozialen Medien - beim Einbruch der Dunkelheit am Hauptbahnhof gesammelt und waren dann über die Annenstraße, den Südtiroler Platz und den Lendkai zum Lendplatz marschiert.
Die Teilnehmer verhielten sich friedlich, wie ein Polizist zur APA sagte. Es wurden rund 30 Organmandate wegen Verstößen gegen die Covid-Verordnung ausgestellt. Zudem stellte man rund 100 ärztliche Atteste fest, die den Inhabern eine Maskenbefreiung bescheinigten. Veranstalter sei laut Polizei eine Privatperson gewesen, laut steirischen Medien auch ein Verein, der schon öfters zu solchen Manifestationen aufgerufen hatte.