Keine Vorzugsstimmenkaiser unter Promis und Quereinsteigern
Neben erfolgreichen Berufspolitikern und den Spitzen einer Partei schaffen es nur wenige Politiker ohne Skandale und Skandälchen allgemeine Bekanntheit zu gewinnen. Vermeintlich leichter haben es dabei prominente Quereinsteiger. Diese genießen bereits beim Einstieg in die Politik den Vorteil, dass man sie kennt. Ob sie deshalb auch gewählt werden, ist eine andere Frage.
Erfolgsrezept "Prominenz"
Das Erfolgsrezept „Prominenz“ probierte man bei den Neos mit Ex-KURIER-Herausgeber Helmut Brandstätter, der auf dem zweiten Platz der Neos-Bundesliste positioniert wurde. Eine prominente Position für einen prominenten Kandidaten. Als Neo-Politiker konnte er 1.231 Vorzugsstimmen für sich gewinnen. Er ist damit drittpopulärster Kandidat bei den Neos, hinter Beate Meinl-Reisinger und Sepp Schellhorn.
Im Vergleich: Elisabeth Köstinger, ÖVP-Listenzweite, erhielt 7.617 Vorzugsstimmen (und liegt damit VP-intern auf dem zweiten Platz – allerdings mit Respektabstand zu Sebastian Kurz mit 155.803). Direkt hinter ihr, sowohl auf der Bundesliste als auch bei den Vorzugsstimmen, rangiert Gernot Blümel (3.132).
Die Grünen warben gleich mit mehreren Prominenten. Die Ex-Global-2000-Chefin Leonore Gewessler überzeugte 1.580 Wähler von sich, die Journalistin Sibylle Hamann sogar 2.098 (nur 890 Stimmen weniger als die Profipolitikerin Sigi Maurer).
Als prominenter Neuling der Liste Jetzt trat der Aktivist Martin Balluch an und erhielt 3.300 Stimmen – nur Peter Pilz selbst konnte mehr Wähler überzeugen (4.277).
Momentan in aller Munde ist Philippa Strache. Ihr wurde von 1.514 Menschen der Vorzug gegeben. Sie ist damit nach Herbert Kickl und Norbert Hofer die populärste Kandidatin auf der FPÖ-Bundesliste.
Bei der SPÖ holte sich SJ-Chefin Julia Herr 3.675 Stimmen – Platz drei hinter der Parteichefin und dem Salzburger Gemeinderat Tarik Mete.
Diana Dauer