Politik/Inland

Ibiza-Video: Razzia beim involvierten Anwalt M.

Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Nach den Hausdurchsuchungen bei Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Ex-FPÖ-Klubchef Johann Gudenus in der Causa Casinos Austria haben die Soko Ibiza im Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Wien am Dienstag eine Hausdurchsuchung auch beim Wiener Anwalt M. durchgeführt, der seine Involvierung in das Ibiza-Video als "investigativ-journalistisches Projekt" eingeräumt hat. Als Erster hat Ö1 darüber berichtet. Anwalt M. hat seine Kanzlei in der Wiener Innenstadt in der Nähe des Stephansdoms.

Die Staatsanwaltschaft Wien bestätigt die Hausdruchsuchung auf Anfrage des KURIER noch nicht. Im Fall einer Razzia bei einem Anwalt und in einer Anwaltskanzlei muss die Rechtsanwaltskammer darüber informiert werden. In der Regel wird der Betroffene nach der Razzia auch noch vom Staatsanwalt einvernommen. Damit kann die Akltion der Justiz heute noch bis in die späten Abendstunden dauern. Was dem Juristen aktuell von der Justiz vorgeworfen wird, ist noch unklar.

Die Strafanzeige

Bereits am 23. Mai 2019 hat Heinz-Christian Strache mihilfe seines Anwalts Johann Pauer den Wiener Anwalt M., den angeblichen Detektiv Julian H. und den Lockvogel Aljona Makarowa bei der Staatsanwaltschaft Wien angezeigt. Die 22 Seiten starke Sachverhaltsdarstellung dreht sich um den Verdacht der Täuschung, des Missbrauchs von Ton und Filmaufnahmen und der Urkundenfälschung. Sowohl Heinz-Christian Strache als auch Johann Gudenus und dessen Frau Tajana wurden dazu bereits einvernommen. "Er wurde fünf Stunden einvernommen, sie vier Stunden", bestätigt Herbert Eichenseder, Anwalt von Gudenus, im Gespräch mit dem KURIER.

Indes fällt am Buch "Die Ibiza-Affäre" (Verlag Kiepenheuer & Witsch) auf, das am Donnerstag offiziell erscheint, dass Anwalt M. nur in einem Nebensatz mit seinen Presseaussendung vorkommt. In dem Buch werden die mehr als vier Stunden des Hauptvideos ausgebreitet. Auch zum angeblichen Detektiv, dem Vertrauten und Begleiter der angeblichen Oligarchennichte, gibt es wenig Erhellendes.